bearbeitet: 19.03.2016
Theoretische Physik und Kosmologie
Verschiedene Ansichten in der Gegenwart
von Dr. Manfred Pohl und Udo Henn
Die nachfolgende Diskussion führe ich seit einigen Monaten mit Herrn Udo Henn, Dipl.-Wirtschaftsingenieur,
zur Zeit in Bogota, Kolumbien. Er hat Interesse an kosmologischen Fragen und an Auffassungen der theoretischen
Physik. Er verfügt nach meinem Urteilsvermögen über ausgeprägte logische Denkstrukturen. Deshalb ist es für
mich nicht verwunderlich, daß er mit einigen Fragen der heutigen offiziellen Meinung ebenso wie ich Probleme hat.
Mit solchen Problemen, bei denen die theoretische Physik und insbesondere die Kosmologie mit zahlreichen
unhaltbaren Spekulationen durchsetzt ist, hat wohl jeder Berührung, der sich auf einer naturwissenschaftlichen
Grundlage mit der Materie auseinandersetzt. Unter diesem Aspekt ist unsere Wissenschaftsbeziehung
zustandegekommen.
Am 02.01.2016 hat er mir geschrieben:
Sehr geehrter Herr Dr. Pohl,
kürzlich hatte ich in dem allgemeinen Frage- und Antwortforum "gutefrage.net" Ihren Beitrag "Der Nobelpreis
für Physik und Kosmologie" der userin "uteausmuenchen" als Diskussionsbeitrag übermittelt. Besagte Dame,
offenbar Physikerin, betätigt sich in diesem Forum seit Jahren als vehemente Vertreterin des Standardmodells.
Nun erhielt ich von ihr die unten einkopierte umfangreiche Stellungnahme dazu. Da ich gerne antworten würde,
weil mir die Ausführungen Ihres Beitrags eigentlich sehr schlüssig erscheinen, ich als Nichtphysiker aber an
diesem Punkt überfordert bin, wäre meine Frage, ob Sie mir vielleicht den ein oder anderen Hinweis geben
können, wie man mit derartigen "Argumentationen" am besten umgehen sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Henn
Nun ist Herr Henn damit, wie ich erkennen kann, in ein Forum gekommen, wie ich aus meiner Erfahrung
bereits einige kennengelernt habe. Es ist die Art Forum, in welchen die Mitglieder fanatische Anhänger
der offiziellen Auffassungen sind, kritiklos aufsagen, was dazu verbreitet wird und im Ergebnis Beiträge
verfassen, die der eigenen Selbstdarstellung dienen, mit denen sie ihre Auffassungen als die absolute
Wahrheit erkannt zu haben glauben und deshalb meinen, jede andere Auffassung mit arroganten und
überheblichen Manieren abschmettern zu müssen. Dabei halten sie auch Diffamierungen und Beschimpfungen
von Wissenschaftlern mit anderen Auffassungen für geeignete Mittel der "Diskussion". Oft fehlt jedoch darin,
wie wir noch zeigen werden, wissenschaftliche Sachkenntnis und logisches Urteilsvermögen. Das alles ist
nicht nur mir, sondern auch Herrn Henn als tragende Linie des Forums aufgefallen. Als ein ähnliches
Instrument ist mir vor einigen Jahren das Astronomie-Forum Astronews.com bekannt geworden, ich hatte
dazu bereits im Jahre 2012 auf meinem Internetportal berichtet
(Hier der Beitrag).
Deshalb werden wir nachfolgend die Darlegungen des "gutefrage.net"-Forumsmitgliedes "
uteausmuenchen" zu meinem oben genannten Beitrag in blauer Schrift zusammen mit unseren
Kommentaren in roter Schrift wiedergeben und dabei einige theoretische Fragen behandeln, die im genannten
Forum anders gesehen werden. Die kursiven grünen Textstellen sind dabei die Zitate, die die Verfasserin
aus meiner Arbeit entnommen hat. Den arroganten Stil der Verfasserin, die sich hinter ihrem Benutzernamen
versteckt - der Klarname ist nicht aufklärbar - werden wir dabei nicht mittragen. Ihre Orthographie belassen
wir unverändert.
ich hätte jetzt nicht auf einem LANGEN Text bestanden, sondern auf einer seriösen
Quelle, die Aussagen mit Daten belegt und vor allem die Physik richtig darstellt. Und das ist bei Deiner Quelle - wie
bei übrigens allen mir bekannten selbsternannten Einsteinwiderlegern - nicht der Fall.
Ich muß hier korrigieren: Ich bin kein, wie sie es nennt, "Einsteinwiderleger". Dies wäre
aber bei korrektem Lesen der Arbeit durch die Verfasserin erkennbar gewesen.
Greifen wir ein paar Sätze raus, um das zu verdeutlichen:
Man geht heute in der Kosmologie noch immer davon aus, daß als einzig mögliche
Erklärung für die Rotverschiebung eines Strahlungsspektrums der Dopplereffekt aus der Bewegung des
Strahlungsobjektes anzusehen sei.
Das ist schon mal komplett falsch. Die kosmologische Rotverschiebung ist kein
Dopplereffekt, der auf der Bewegung der Quelle beruht, also kein "kinematischer Dopllereffekt". Das so
zu betrachten würde auf vollkommen unsinnige Werte für die Bewegung der Galaxien durch den Raum
führen.
Der liebe Herr Pohl stellt also die Physik um die es hier geht erst einmal vollkommen falsch dar. Das Bild
in der Physik ist vielmehr der "Hubble-Fluss", also dass die Galaxien auf der sich ausbreitenden Raumzeit
mitschwimmen. Die Rotverschiebung kommt dann aus einem kosmologischen Dopllereffekt, der lokal
unterwegs aus der Ausdehnung des Raumes zu errechnen ist - aber eben gerade nicht aus der Bewegung
der Lichtquelle stammt.
Diese Auffassung kommt zustande, weil Zeit und Raum als materielle Objekte
behandelt werden, die sich bewegen, ausdehnen und auch krümmen können. Das ist wissenschaftlich
nicht haltbar, denn Raum und Zeit sind keine materiellen Objekte, auf die man den Begriff Existenz
anwenden könnte. Vorgänge wie "Ausbreitung", "Dehnung", "Drehung" oder auch "Krümmung" können
dem Raum und auch der Zeit nicht unterstellt werden, die Begriffe sind ohne physikalischen Inhalt. Raum
und Zeit sind die Bedingungen für die Existenz der Materie. Galaxien "schwimmen" also nicht auf
der "sich ausbreitenden Raumzeit mit", weil sich eben Raum und Zeit nicht ausbreiten können. Nur
materielle Objekte können sich ausbreiten, also bewegen. Man findet in der Literatur die hier dargestellte
sehr merkwürdige Erklärung des Hubble-Flusses nicht vor. Auch muß an dieser Stelle darauf hingewiesen
werden, daß Edwin Hubble im Jahre 1930, also ein Jahr nach seiner ursprünglichen Dopplereffekt-Erklärung,
von dieser Auffassung Abstand nahm und auch andere Erklärungen für die Rotverschiebung offenließ. Den
Darstellungen des Forumsmitgliedes "uteausmuenchen" liegt ein fehlerhafter Materiebegriff zugrunde,
der dann ursächlich zu falschen Auffassungen führen muß. Wir haben unten zwei Quellen angefügt, in denen
erläutert wird, was unter Hubble-Fluß zu verstehen ist. Sie decken sich grundsätzlich mit unserer Haltung,
man sollte sie aber im Detail mit kritischem Auge betrachten.
Eigentlich kann man an dieser Stelle aufhören, den Text von Herrn Pohl zu lesen,
denn auf diesem falschen Argument baut die weitere Argumentation auf. Herr Pohl hat offensichtlich entweder
nicht verstanden, was hier die Modelle wirklich ausmacht - oder er stellt es bewusst falsch dar.
Aber es sind einfach zu viele weitere Fehler in dem Text, um nicht wenigstens noch ein paar
herauszugreifen.
Damit wird die Urknallhypothese zur zweiten großen irrealen Fiktion, auf die
sich die Kosmologie stützt. Muß man sie fallenlassen, bricht ein ganzer Wissenschaftszweig in sich
zusammen.
Vorstellungen hat der Mann. Selbstverständlich wäre ein Verwerfen des Urknalls
KEIN Ende der Kosmologie. Denn dass das Universum existiert und naturwissenschaftlich untersucht wird,
ist nicht von den konkreten Aussagen zum Urknall abhängig.
Das ist die Stelle, an der wir Konsens haben. Ich muß aber korrigieren: Über ein Ende
der Kosmologie habe ich nicht gesprochen, am besten, noch einmal nachlesen. Zusammenbrechen wird
aber ganz sicher die Theorie von der Entstehung des Universums aus Nichts, die Urknallhypothese. Die
allzuoft wiederholte Redeformel, der Urknall sei sicher, ist nichts anderes als eine Selbstbeweihräucherung
ihrer Verfechter.
Einhergehend mit diesem Zusammenbruch steht dann auch die katholische
Schöpfungsidee im Abseits, das wiederum wäre dem Klerus gar nicht recht. So wird verständlich, daß
die heutigen Kosmologen, die ihre Karriere auf dieser Annahme aufgebaut haben, alles aufbieten werden,
um daran Zweifel nicht aufkommen zu lassen. Vermutlich auch mit der Beihilfe des Vatikans.
Ich lach mich langsam tot, echt. Statt irgendwelchen Daten jetzt auch noch diese
Verschwörungsnummer. Was für ein Unsinn. Nein, wie jede naturwissenschaftliche Aussage sagt der
Urknall nichts über Gott aus. Abgesehen davon, dass sich die Kirche jahrhundertelang nicht beschwert hat,
dass man von einem ewigen und statischen Universum ausging. Und das zu einer Zeit, als Daumenschrauben
und Scheiterhaufen noch populär waren.
Wenn die Verfasserin meint, sie müsse sich totlachen, sind mir leider die Hände
gebunden, dann werde ich sie wohl sterben lassen müssen. Aber es ist auch diese Erklärung nicht frei
von Fehlern. Die katholische Kirche ist noch nie von einem ewigen Universum ausgegangen, sie hat immer
proklamiert, das Universum sei von Gott geschaffen worden. Das aber nur der Vollständigkeit halber, es
möge kein bestimmendes Thema in dieser Diskussion werden.
Aus dieser Fehlhaltung wurde in der Folge eine Theorie entwickelt, die von
Beginn an umstritten war, weil sie bis heute nicht durch Beobachtungen belegt werden kann - die
Urknalltheorie.
Auf welchem Planeten lebt der Mann? Der dichte heiße Anfangszustand unseres
Universums ist durch Beobachtungsdaten bestens gestützt. Unsere Daten reichen zurück in die ersten
Sekunden nach dem Urknall.
Das hört sich so an, als sei bei der "Entstehung" des Universums jemand dabeigewesen.
Nach unserer Kenntnis ist es außerhalb der Logik, hierzu von Beobachtungsdaten zu sprechen, es sind lediglich
theoretische Erhebungen und Berechnungen aus Annahmen, und die beruhen nach unserer Auffassung auf
falschen Anfangsangaben. Der Hauptfehler der heutigen Physik besteht darin, daß immer noch versucht wird,
einen "Anfang" des Universums zu deklarieren. Einen solchen Anfang gibt es aber nicht, denn: Materie kann
nicht entstehen und nicht verschwinden, sie existiert - unendlich im Raum, ewig in der Zeit und in unaufhörlicher
Veränderung. Schon gar nicht kann sie zu einem definierten Zeitpunkt aus Nichts entstanden sein. Diese
unsere Auffassung fußt auf dem Energieerhaltungssatz und der durch Albert Einstein begründeten
Masse-Energie-Äquivalenz. Beides wird wohl sicher von niemandem mehr in Zweifel gezogen. Deshalb hat
das Universum keinen Anfang gehabt, und es wird kein Ende haben. Das heißt in trivialer Ausdrucksweise,
es hat keinen Urknall gegeben und es wird keinen Big Crunch oder Big RIP oder ähnliches geben. Das ist
Religion, die man aus der Physik heraushalten sollte. Das ist übrigens nicht nur unsere Haltung, sondern
auch die Hunderter anerkannter Wissenschaftler weltweit.
Her Pohl macht es sich hier natürlich sträflich einfach: Behauptet einfach, es gäbe
keine Daten. Damit erspart er sich natürlich, sich z.B. konkret mit der Hintergrundstrahlung (die korrekt
vorhergesagt wurde) oder mit der Elementverteilung im Kosmos (die korrekt zur Teilchenphysik passt)
auseinander zu setzen. Im ganzen Text ist keine einzige seriöse Auseinandersetzung mit den real
vorliegenden Messdaten zu finden.
Zu dieser Frage kommen wir etwas später.
Wenn man also den Irrtum mit dem Dopplereffekt aufrechterhalten will, muß
man eine Kraft finden, die gegen die Gravitation wirkt und das Universum zur Expansion bringt. Beschleunigt
oder nicht, ist dabei erst einmal nebensächlich. Zu dieser Kraft, die bisher niemand kennt, schreibt der
österreichische Astronom Dr. Florian Freistetter, es sei damit eine "Entdeckung gemeint, die wir heute
normalerweise als dunkle Energie kennen".
Wieder völlig falsch. Für die Dunkle Energie ist die Beschleunigung überhaupt nicht
nebensächlich. Deswegen versteht er Freistetter auch nicht. Entsprechend ist seine Schlussfolgerung
unsinnig ("Auf die Idee, daß sich das Universum vielleicht gar nicht
ausdehnt (...) will niemand kommen..." ). Die DE hat nichts mit der
beobachteten Expansion an sich etwas zu tun. Das hat er völlig falsch verstanden - oder stellt es völlig
falsch dar. Egal. Wenden wir uns lieber den köstlicheren Stellen zu:
Bevor wir das tun, eine Gegenüberstellung. Oben: "Die Dunkle Energie ist für
die Beschleunigung überhaupt nicht nebensächlich". Darunter: "Die DE hat nichts mit der Expansion ... zu
tun". Also, wie nun? Beide Sätze widersprechen sich. Nur einer davon ist verwendbar. Und warum wohl
verstehe ich Freistetter nicht? Weil die dunkle Energie nicht entdeckt wurde, sie wurde festgelegt, weil
sonst mit dem Standardmodell die Energiebilanz des Universums nicht erklärbar ist: Es fehlen 75%. Und
die Feststellung Freistetters, daß wir die dunkle Energie "kennen", ist außerhalb der Tatsachen.
Bei einer Expansion des Universums nach einem Urknall, also aus einer
Singularität heraus mit der Ausdehnung Null, gäbe es ausschließlich radiale Kräfte. Diese Einsicht ist sehr
einfach zu gewinnen, sie ist elementar. Es wäre also keine Kraft definierbar, die ein kosmisches Objekt
in Rotation versetzen könnte. Tatsache ist aber, daß im Universum noch kein Objekt gefunden worden
ist, das nicht rotiert.
Meiomeiomei...
Hat denn der Mann noch nie was von Drehimpuls gehört? Wenn Gaswolken unter dem Einfluss der Schwerkraft
ins Massenzentrum kollabieren, dann treffen die doch nicht alle radial genau ins Zentrum. Das Zeug bewegt
sich doch. Der Drehimpuls bleibt beim Kollaps natürlich erhalten. Und genau deswegen dreht sich
alles.
Hier liegt wieder ein Lesefehler vor. Ich spreche nämlich nicht vom Kollabieren
einer Gaswolke in ein Massenzentrum, sondern vom entgegengesetzen Vorgang: Materie soll aus einem
Punkt expandiert sein. Dabei aber kann kein Drehimpuls entstehen, weil, wie ich sagte, nur radiale Kräfte
vorhanden sein können. Im anderen Falle wäre die Singularität kein Punkt. Das ist einer der Gründe,
weshalb ein solches Ereignis nicht stattgefunden haben kann.
Stets wird von dunkler Materie einerseits und dunkler Energie andererseits
gesprochen. Die dunkle Energie wird also nicht zur dunklen Materie gerechnet. Was aber ist dann Energie,
wenn sie keine Materie ist?
Aussagen auf diesem Niveau sind doch einfach nur noch peinlich, sie als "Argument"
anzuführen. Man könnte Herrn Pohl auch umformulieren: "Ich habe mich nie damit auseinandergesetzt,
was Physiker damit meinen. Folglich haben Physiker alle Unrecht." Dass er hier von 2 völlig verschiedenen
Dingen spricht, das ist dem guten Pohl noch nicht einmal klar.
Hierin fehlt die physikalische Aussage gänzlich. Die Ausführungen sind ohne Wert.
Sehen wir es doch einmal so: E = m·c2. c ist eine Naturkonstante. Das heißt,
wenn m = 0 ist, dann ist auch E = 0 und umgekehrt. Das bedeutet, es gibt keine Masse
ohne Energie und umgekehrt. Und was für die baryonische Materie gilt, gälte auch für die dunkle Materie,
wenn es sie denn gäbe.
"Auf uns zu?" - Wie kann das sein? Die Kosmologen sagen doch, das Universum
dehne sich aus. Da kann sich nichts "auf uns zu" bewegen.
Kopf-> Tisch
Natürlich können sich 2 Objekte über ihre Schwerkraft anziehen. Dann fallen sie aufeinander zu. Und
wenn diese "Fallgeschwindigkeit" höher ist als sie durch die Raumzeitausdehnung auseinanderdriften,
dann bewegen sie sich netto aufeinander zu. Genau das passiert zwischen uns und der Andromeda.
Nun hat die Verfasserin eine Beule am Kopf, tut mir leid. Ich muß mich wiederholen,
eine "Raumzeitausdehnung" gibt es nicht, das ist physikalisch und auch philosophisch nicht haltbar. Ausdehnen
kann sich nur die Materie im Raum. Und wenn die, durch welche Kraft auch immer, aus einem Punkt getrieben
wird, dann entfernen sich alle Objekte voneinander (Trägheitsprinzip), bis die Gravitation den Vorgang
umkehrt. Regionale Besonderheiten, bei denen etwaige spezielle Objekte diesem Naturgesetz nicht folgen,
gibt es nicht.
Und da entsteht auch schon das nächste Problem: Weil es nur die Expansionskraft aus der Urknallsingularität
gäbe, müßte die Gravitation die träge Expansion nach endlicher Zeit beenden und in eine Kontraktion umkehren.
Weil man das aber nicht erkennen kann, muß man eine Kraft definieren, die den Fortgang der Expansion
(sogar beschleunigt!) begründet. So ist die Idee der dunklen Energie entstanden. Niemand hat sie beobachtet,
gemessen oder entdeckt, sie ist ein rein hypothetisches Gebilde. Damit versucht man einen Fehler mit
einem zweiten zu kompensieren.
Nun entsteht dadurch aber noch ein weiteres Problem: Man geht in der Theorie von der Urknallsingularität
von einer unendlichen Energiedichte aus. Aus der Masse-Energie-Äquivalenz folgte daraus aber zwingend
auch eine unendliche Massendichte, folglich also eine unendliche Gravitation. Aber welche Kraft wäre es
dann, die dieses größte logisch denkbare schwarze Loch expandieren lassen könnte?
Diese Strahlung, die von George Gamow (1904-1968) vorhergesagt und 1965
von Arno Penzias (geb. 1933 in München) und Robert Wilson (1927-2002) mit einem Radioteleskop gefunden
wurde, ist nicht als Relikt, als Überbleibsel aus einer "Entstehung", einer sogenannten "Frühphase" des
Universums zu sehen, vielmehr ist sie ein ständiger, die Bewegung der Materie begleitender Prozeß.
"Hintergrundstrahlung" ist eine sprachliche Floskel, ein falsches Wort, ein irritierender Begriff. Es geht um
die allgegenwärtige Strahlung, die alle Materiebewegung ständig und überall begleitet.
Aha.
Natürlich bleibt jedwede Erklärung aus, wie man auf der Basis einer vollkommen unzutreffenden Physik
eine Vorhersage korrekt(!) machen kann.
Welche Erklärung denn? Dazu muß ich nichts erklären, weil ich die Vorhersage ja
überhaupt nicht bestritten habe. Was ich bestreite, ist ihre Bewertung, ihre Auslegung. Es gibt keine
"Entstehung" und deshalb auch keine "Frühphase" des Universums. Die sogenannte Hintergrundstrahlung
ist ständig und überall eine Begleiterscheinung der strukturellen Materiebewegung. Wir kommen auf diese
Frage weiter unten noch zurück.
Ebenso vermeidet Herr Pohl nun ein Herleiten der knapp 3 Kelvin aus seinem
Erklärungsmodell. Und überhaupt: Ich für meinen Teil strahle mitnichten mit einem Planckmaximum von
3 Kelvin, nur weil ich mich bewege. - Ich sagte: Strukturelle Materiebewegung.
Alles eine Frage des korrekten Lesens - Dass Materie so etwas tun soll,
das ist der Physik außerhalb von Herrn Pohls Webseite komplett unbekannt.
Der Wert 3 Kelvin ist die Durchschnittstemperatur, die sich aus der Durchschnittsdichte
der kosmischen Materie errechnet. Die Berechnung ist mir bekannt, ich muß sie nicht wiederholen, weil sich
auch aus meiner Sicht nichts anderes ergäbe. Falsch ist nur die Behauptung, daß es früher wärmer gewesen
sei. Das läßt sich nämlich nur berechnen, wenn man Urknall und daraus folgende Expansion zu Axiomen
erklärt, die nicht mehr hinterfragt werden müssen und die folglich keines Beweises bedürfen. Falsch ist
ferner, daß es später kälter werden soll, wodurch das Universum dann unterginge (Big Crunch, Big RIP
oder ähnliches).
Im anschließenden Abschnitt kommen ein paar Formeln, mit denen Herr Pohl dann
aber ... NICHT ... rechnet. Er räumt zum Ende des Abschnittes zwar ein
Sicher wäre es von Interesse, unter den von mir vertretenen Ansichten über
die Bewegung der kosmischen Materie - Rotationstheorie - welche die Urknallhypothese und die beschleunigte
Expansion des Universums nicht beinhalten, Lösungen der Feldgleichungen zu erhalten.
Ja, allerdings. Wenn man behauptet, etwas besser erklären zu können, sollte man
das eigentlich auch belegen. Die Leser, die Herrn Pohl bis hierher ernst genommen haben, hätten doch
sowieso jede Rechnung geschluckt...
Ich arbeite daran. Und ich komme nicht umhin festzustellen, daß die "paar Formeln"
die Berechnungsversuche der bedeutendsten Wissenschaftler der älteren und der jüngeren Zeit sind, die
theoretischen Grundlagen der Kosmologie mathematisch zu begründen. Mit den Lösungen und auf den
Wegen ihrer Herleitung wurden erhebliche Probleme offenbar und es wurden auch viele Widersprüche
gezeigt. Die Berechnungen sind äußerst bedeutsam. Die Geringschätzigkeit mit dem Ausdruck "ein paar
Formeln" erstaunt mich, ich hätte das aber erwarten müssen.
Interessant der letzte Abschnitt:
Eines kann man noch immer für die heute verwendeten Theorien ganz allgemein
feststellen: Berechnungen und Vorhersagen aus der Theorie stimmen nicht mit den Beobachtungen
überein.
Ein netter Satz. Allerdings bringt Herr Pohl im Folgenden nicht eine einzige Graphik,
die eine Diskrepanz zwischen Vorhersagen des ΛCMD-Modells und den Messungen zeigen würde. Also wenn
ich mir die Messdaten von WMAP so ansehe
https://en.wikipedia.org/wiki/Wilkinson_Microwave_Anisotropy_Probe#/media/File:W...
dann würde mich schon einmal interessieren, wo da diese Diskrepanz sein soll.
Die Grafik, auf die hier verwiesen wird, das Lambda-CDM-Modell oder die sogenannte
CMB-Timeline (wir haben die Grafik unten eingeblendet), ist eine Darstellung des Urknalls mit der anschließenden
Expansion des Universums. Schon die Bezeichnung ist suspekt: CDM = Cold Dark Matter. Unsere obigen
Kommentare machen deutlich, daß diese Theorie unüberwindliche Widersprüche enthält. Die Grafik hat
für mich (und für viele andere Wissenschaftler auch) überhaupt keinen Bezug zur Wirklichkeit.
Insbesondere die sogenannte Inflationsphase, in der sich die Materie mit einem Mehrfachen der Vakuumlichtgeschwindigkeit
ausgebreitet haben soll, kann nur unter der Prämisse erklärt werden, daß es einst die Naturgesetze nicht
gegeben habe, sie seien erst mit dem Urknall entstanden. Ich befinde mich im 21. Jahrhundert und kann
solchem Aberglauben nicht folgen. Es gibt sicher niemanden, der erklären kann, wie ein Naturgesetz "entsteht".
Besonders markant ist dabei die unverständliche Darstellung, es habe sich der Raum ausgebreitet. Da
können wir dann auch gleich die wirren Phantasien Max Tegmarks zur Wahrheit erklären
(siehe hier).
Auch die sogenannte "dunkle Phase" des Universums ist eine Spekulation, mit der man der Teilchenstruktur
der Materie eine "Entwicklung" unterstellen möchte, die es nicht gegeben hat.
Hernach folgen die Phasen der ständigen Expansion des Universums, in denen zu verschiedenen Zeiten
unterschiedliche "Entwicklungsvorgänge" stattgefunden haben sollen. Immer wird dabei vom "gesamten"
oder vom "ganzen" Universum gesprochen. Wird aber ein "ganzes" Universum angenommen, so ist es
endlich. Dann aber muß es noch ein "Außerhalb" geben, einen Bereich, der nicht zum Universum gehört,
ein Nicht-Universum oder ein anderes Universum. Das ist etwa so widersinnig, als legte ich im Volumen
eines Brotes einen Bereich fest, den ich Brot nenne. Was ist dann das andere Volumen außerhalb? Nicht-Brot?
So etwas gibt die elementare Logik nicht her. Es gibt also nur das Universum ohne räumliche
Grenzen, das unendliche Universum.
Das sind Gründe, die es mir unmöglich machen, meine Vorstellungen in diese Grafik einzutragen. Es ist
substantiell unmöglich.
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Nun wendet sich die Verfasserin unmittelbar an Herrn Henn.
So. Jetzt habe ich also diesen Text gelesen.
Und ich kann nur sagen: Wenn derartige Seiten die Quelle Deiner Aussagen zur Relativitätstheorie, zur
Kosmologie und zum Urknall sind, dann wundert es mich nicht, dass ich hier regelmäßig drunter schreiben
muss, was alles nicht stimmt.
In dieser Darlegung zeigt sich aus unserer Sicht die ausgeprägte Überheblichkeit
des Forumsmitgliedes "uteausmuenchen", mit der sie Herrn Henn gegenübertritt. Sie scheint
grundsätzlich alles zu wissen und braucht an die Ausführungen eines Wissenschaftlers, der 9 Semester
Physik und ebenso viele Mathematik studiert hat, keinen Gedanken zu verschwenden. Alles, was nicht
in die eigene Meinung paßt, kann ungesehen als unzutreffend abgelegt werden. Sie allein weiß, was
falsch und was richtig ist.
Darf ich vielleicht doch noch einmal die Empfehlung aussprechen, es ein bisschen
weniger mit Verschwörungstheorien und mehr mit Beobachtungsdaten und seriöser Physik zu
halten?
Wenn die Darstellungen über Raum und Zeit und auch die Stellungnahme zum
Materiebegriff im Beitrag der Verfasserin als seriöse Physik angesehen werden, sehe ich stark erhöhten
Diskussionsbedarf. Dazu müßte jedoch auch eine Bereitschaft bestehen. Und eine solche fehlt gänzlich,
wie die Texte der Verfasserin belegen. Jede Aussage, die von ihrer Auffassung abweicht, wird unverzüglich
falsch genannt und als Verschwörung gegen die Wissenschaft interpretiert. Es ist nicht leicht, mit
solchen Ausfällen umzugehen, wenn man nicht beabsichtigt, sich auf solch niedriges Streitniveau zu
begeben.
Die Fortsetzung der Diskussion mit dem Forumsmitglied "uteausmuenchen" hatten wir nach dem
Lesen ihres zweiten Beitrages nicht mehr für angemessen gehalten. Auch ihr zweiter Text bedient sich
derselben Darstellungsmittel wie der obige. Deshalb haben wir auf die wörtliche Wiedergabe verzichtet.
Mit dieser Art und Weise kann man keine Wissenschaft befördern. Die Verfasserin führt einen verbalen
Krieg gegen Andersdenkende, aber keine Diskussion zu unterschiedlichen Auffassungen. Die Teilnahme
an einem solchen Krieg lehnen wir ab. Deshalb werden wir einvernehmlich keine Verbindung mehr zum
Forum "gutefrage.net" unterhalten.
Mit Herrn Udo Henn, der aus völlig logischen Gründen Probleme mit den offiziellen Darstellungen der
sogenannten Hintergrundstrahlung hat, habe ich zu diesem Thema die nachfolgende Diskussion geführt.
Am 07.01.2016 schrieb er mir:
... Es geht konkret um Satellitenmessungen zur kosmischen Hintergrundstrahlung. Mir ist dabei nicht klar,
warum die gewonnenen Messdaten nicht auch genauso gut von einer "aktuellen" Strahlung herrühren
könnten.
Genau das tun sie auch. Aber sie werden nicht in dieser Weise analysiert und betrachtet.
Sie werden ausschließlich als Folge der Urknallhypothese gesehen rechnerisch so behandelt. Nur deshalb
können sie mit anderen Berechnungen für diese Hypothese kongruieren. Beweisen - wie immer behauptet
wird - können sie die Hypothese aber überhaupt nicht.
Oder sehen Sie diese vermutlichen Übereinstimmungen zwischen Messungen und Lambda-CDM-Modell als
mögliches Indiz für eine (den Vorhersagen zugrundeliegende) Urknalltheorie an?
Nein, ganz und gar nicht. Die Lambda-CDM-Grafik hatten wir weiter oben bereits
betrachtet und als wirklichkeitsfremd erkannt, weil sie ja einzig die Urknallhypothese abbildet. Sie ist also
so falsch wie die Urknallhypothese selbst.
Oder könnte man davon ausgehen, dass die Parameter einer "aktuellen" Strahlung sich ohnehin nicht
wesentlich unterscheiden würden von denen einer "alten" Hintergrundstrahlung?
Sehen Sie, das ist unser Problem. Festzustellen, wie "alt" eine Strahlung ist, stellt
ganz sicher ein ernstes Problem dar. Sicher hat die Strahlung eine Rotverschiebung. Da aber die Energie
der Strahlung, also ihre Frequenz, an der Quelle ihres Entstehens nicht bekannt ist, kann man aus der
Rotverschiebung nicht unmittelbar auf die Entfernung schließen. Ich animiere Sie einmal zu folgender Überlegung.
Die Astronomen haben festgestellt, daß die Andromeda-Galaxie von der Milchstraße 2,5 Mio. Lichtjahre entfernt
ist. Durch mehrmalige Beobachtung hat man herausgefunden, daß ihre Radialgeschwindigkeit -114 km/s beträgt,
heißt, daß sie sich der Milchstraße nähert. Daraus schlußfolgert man nun, daß Andromeda mit der Milchstraße
in etwa 6,6 Mrd. Jahren kollidiert oder an der Milchstraße vorbeifliegt (in Abhängigkeit vom Kursparameter).
Das können wir doch aber gar nicht wissen. Die Informationen, die wir von Andromeda erhalten, sind 2½
Millionen Jahre alt. Wo Andromeda gegenwärtig ist, können wir nicht herausfinden, auch nicht, wohin sie
sich bewegt. Wir wissen nicht einmal, ob sie noch existiert, denn die Bewegungen der kosmischen Objekte
sind chaotisch. Der Begriff Bewegung schließt hier alle räumlichen und strukturellen Änderungen ein.
Eine Extrapolation der vorgefundenen Werte auf die Gegenwart hat also wegen der Unkenntnis der
Bewegungsgesetze weder physikalisch noch mathematisch einen Sinn. Sie können mir entgegenhalten,
daß die Bewegungen im Sonnensystem nicht chaotisch sind. Für die Dauer der Beobachtung durch den
Menschen - nehmen wir großzügig 4000 Jahre - erkennen wir ohne Zweifel Gesetzmäßigkeiten. Aber kosmische
Prozesse verlaufen in Millionen und Milliarden Jahren. Die Erde wird nicht ewig bestehen, die Sonne auch nicht.
Für solche Zeitspannen müssen wir die chaotische Natur der Bewegung zur Kenntnis nehmen. Das aber
blenden viele der heutigen Physiker aus. Sie nehmen die Beobachtungsergebnisse aus der Zeit ihrer
Feststellung durch den Menschen, finden dabei, daß lokal begrenzt sich gegenwärtig ein Reihe kosmischer
Objekte voneinander entfernen (durchaus nicht alle, aber die das nicht tun, wirft man aus der Betrachtung
heraus) und schlußfolgern nun, diese Bewegungen seien überall im unendlichen Universum allgemeingültig
und gälten auch in allen Zeiten. Das ist eine gewaltige Fehleinschätzung. Die Wahrscheinlichkeit, daß es
sich so verhält, ist Null. Und nun wird dieser Fehler dazu verwendet, die gefundenen Bewegungsparameter
gnadenlos zu extrapolieren bis hin zu einem vermeintlichen Nullpunkt. Für mich ist das so absurd, daß ich
nicht zu begreifen vermag, wie eine solche Fehleinschätzung so lange Bestand haben kann. Die Urknallhypothese
geht auf den belgischen Jesuitenpater Abbé Georges Edouard Lemaitre (1894 bis 1966) zurück, der 1927 mit
der Behauptung aufwartete, das Universum habe sich aus einem einzigen Uratom durch fortwährende Spaltung
des Atomkerns entwickelt. Und das ist der Ursprung der Urknalltheorie. Ein Analogon: Wenn Sie zum Beispiel,
lieber Herr Henn, in Ihre Backröhre schauen, und sehen einen Hefekuchen, der in wenigen Minuten aufgeht,
kommen Sie dann auf die Idee zurückzurechnen, wann der in einem Punkt mit der Ausdehnung Null vereint
war? Dazu müßten Sie den Vorgang so vermystifizieren, wie die heutigen Physiker den Kosmos.
Ein anderes Problem, das wir diskutiert haben, ist das folgende. Herr Henn schrieb mir am 08.01.2016 zu
dem Problem der sehr weit entfernten Galaxien, die mit dem Hubble-Telekop gefunden worden sind:
Nun ist es doch so, dass wir heute das Licht dieser Galaxien an der Stelle sehen, wo es vor 13 Mrd. Jahren
abgestrahlt wurde. Wenn ich mich jetzt mal in die Lage eines Urknallanhängers versetze, dann war zu
diesem Zeitpunkt das Universum sehr viel kleiner als heute, und wir haben uns mit der Milchstraße aufgrund
der "Raumexpansion" längst aus diesem Bereich entfernt. Das bedeutet aber doch, dass wir all diese "alten"
Galaxien relativ dicht beisammen und ungefähr in der derselben Richtung beobachten müssten, und nirgendwo
sonst.
Da haben Sie, wie man ganz lax zu sagen pflegt, den Finger genau an der wunden
Stelle. Ihre Logik ist bestechend scharf und für mein Verständnis völlig richtig. Daß solche Galaxien in beliebiger
Richtung gefunden werden, ist nach meiner Auffassung ein deutliches Zeichen dafür, daß die Urknallhypothese
falsch ist. Denn tatsächlich müßten bei der Betrachtung mit der Urknallhypothese alle sehr alten kosmischen
Objekte damals - und aus dieser Zeit stammen ja die Informationen - nahe der Singularität gelegen haben.
Und dafür gibt es aus unserer heutigen Position ja nun mal nur eine Richtung.
Eine kleine Korrektur will ich anführen, die aber Ihre Auffassung nicht außer Kraft setzt. Das Hubble Ultra Deep
Field (HUDF) ist ein Bild einer kleinen Himmelsregion, aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop über einen
Zeitraum vom 3. September 2003 bis 16. Januar 2004. Dabei wurde eine Himmelsregion ausgewählt - nur
eine, mehr ging nicht, weil das Verfahren sehr aufwendig ist - die kaum störende helle Sterne im Vordergrund
enthält. Man entschied sich für ein Zielgebiet im Sternbild Chemischer Ofen südwestlich des Orions. Es befindet
sich bei Rektaszension 3h 32m 39,0s und Deklination -27° 47' 29,1". Man kann leicht nachprüfen, daß dies
nicht die Richtung zum Zentrum der vermeintlichen Expansion des Universums ist, das heißt, die Galaxie
liegt nicht in der Richtung einer angenommenen Urknallsingularität. Folglich beweist diese Beobachtung
in keiner Weise die Urknallhypothese, sie legt eher die Annahme nahe, daß es eine solche Singularität,
also einen "Ausgangspunkt" für das Universum, nicht gegeben hat. Mit einem vermeintlichen "Alter des
Universums" hat die Beobachtung überhaupt keinen Zusammenhang.
Betrachtet man aber das Universum als unendlich im Raum und ewig existierend, läßt man also die Idee
fallen, daß es einen Anfang gehabt haben müsse und seitdem expandiere, ruft diese Beobachtung überhaupt
keine Verwunderung hervor. Es ist ohne Mühe einzusehen, daß in einem solchen Universum mit chaotischer
Materiebewegung überall kosmische Objekte jedweden Alters gefunden werden können. Man kann hier
auch die NASA-Entdeckung eines gewaltigen Sternhaufens jenseits des Sternbilds der Jungfrau benennen,
dem sich andere Galaxien, darunter auch unsere Milchstraße, mit einer Geschwindigkeit von 444 km/s nähern.
Der Durchmesser dieser Supergalaxie beträgt nach NASA-Angaben rund zwei Milliarden Lichtjahre. Wie
NASA-Wissenschaftler George Smoot*) erklärte, legt dieser Sternhaufen die Vermutung
nahe, daß sich "die Materie des Alls niemals explosionsartig und gleichmäßig ausgebreitet haben kann".
*) George Fitzgerald Smoot (geb. 20. Februar 1945 in Yukon, Florida) ist ein US-amerikanischer
Astrophysiker, Nobelpreis für Physik 2006.
Das (Distanzen und Richtung - siehe oben) scheint aber nicht der Fall zu sein, liegt hier nicht ein Widerspruch
zwischen Beobachtung und Theorie vor? Halten Sie diese Überlegung für zutreffend, oder mache ich hier
einen logischen Fehler, oder habe ich die Beobachtungsresultate fehlinterpretiert?
Hier liegt in der Tat ein substantieller Widerspruch vor. Es ist eine weitere Erkenntnis
unter vielen, daß Beobachtungsergebnisse der Theorie widersprechen, aber von den Kosmologen und den
Astrophysikern wird ungeachtet dessen mit pseudowissenschaftlichen Anstrengungen ein Zusammenhang
mit dieser Theorie konstruiert. Ich würde sehr gern Quellen finden, wie man wohl versuchen wird, diese
Diskrepanz mit der Theorie in Übereinstimmung zu bringen. Auf die dazu notwendigen logischen Salti
Mortali wäre ich sehr gespannt. Ich habe aber noch nichts finden können.
Anhänge:
Quellen zum Hubble-Fluß:
http://www.spektrum.de/lexikon/physik/hubble-fluss/6952:
Hubble-Fluß, das von der Expansion des Universums verursachte Auseinanderstreben der Galaxien bzw. das
Wegstreben der Galaxien von der Erde, das sich durch eine Rotverschiebung (kosmologische Rotverschiebung)
der Spektren der Sterne manifestiert. Aufbauend auf Überlegungen von de Sitter, Weyl u. a., die ergaben,
daß die Fluchtgeschwindigkeiten v der Galaxien proportional zu ihrer Entfernung D sein
sollten, wurde im Jahr 1929, nach E. P. Hubbles Messung der Entfernung von Galaxien mit Hilfe von veränderlichen
Sternen (Cepheiden), die kosmologische Bedeutung des Hubble-Gesetzes v = H(0) D erkannt: das
Universum ist - im Gegensatz zur bis zu diesem Zeitpunkt akzeptierten Auffassung - nicht statisch, sondern
expandiert, und die damit verbundene Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien ist um so größer, je weiter diese
von uns entfernt sind. Damit ist der Hubble-Fluß, neben der kosmischen Hintergrundstrahlung und der relativen
Häufigkeit der leichten Elemente (primordiale Nukleosynthese) eine der drei wichtigsten empirischen Stützen
des Standardmodells der Kosmologie. Darin wird das Hubble-Gesetz als lineare Näherung an einen expandierenden
Kosmos abgeleitet, der geometrisch durch die Robertson-Walker-Metrik beschrieben wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hubble-Konstante:
Hubble-Konstante
Die Hubble-Konstante H0, benannt nach dem US-amerikanischen Astronomen Edwin Hubble, ist eine
der fundamentalen Größen der Kosmologie. Sie beschreibt die Rate der Expansion des Universums zum
heutigen Zeitpunkt. Mittlerweile wird auch häufig der Begriff Hubble-Parameter verwendet, da die Hubble-Konstante
genau genommen keine Konstante ist, sondern sich mit der Zeit verändert. Der homogene Vorgang der
Expansion wird als Hubble-Fluss bezeichnet.
Der aktuelle Wert (August 2012) für die Hubble-Konstante wurde durch die sehr präzise Kalibrierung der
Cepheiden als Standardkerzen im mittleren Infrarot mit Hilfe des Spitzer-Weltraumteleskops ermittelt und beträgt
H0 = (74,3 ± 2,1) km/(sMpc)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/60/CMB_Timeline75.jpg
Das Lambda-CDM-Modell des Universums (die CMB*)-Timeline-Darstellung)
*) CMB = Cosmic Microwave Background