bearbeitet: 20.04.2015     



Tegmarks Parallelwelten

Mystische Theorien über Welten außerhalb des Universums

Der SPIEGEL veröffentlichte in der Nr. 15/2015 vom 04.04.2015 auf den Seiten 113 bis 116 ein Interview, das der amerikanische Physiker Prof. Max Tegmark dem Redakteur Johann Grolle gegeben hat. Ich habe dieses Interview analysiert und aus physikalischer Sicht eine Bewertung anhand ausgewählter Zitate vorgenommen. Meine Anmerkungen habe ich in roter Schrift in die Zitate eingefügt.

Einleitung des SPIEGEL:
Tegmark, 47, verwarf ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, weil er diese als "intellektuelle Prostitution" erlebte. Die Begegnung mit der modernen Physik dagegen empfand er als "religiöse Erfahrung". Dazu später genauer. Heute ist Tegmark, der schwedische Wurzeln hat, Kosmologe am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston. Er ist Experte für die Interpretation der kosmischen Hintergrundstrahlung und Mitbegründer des Future of Life lnstitute; es befasst sich unter anderem mit den Risiken künstlicher Intelligenz. In seinem jüngsten Buch *), das am Mittwoch (dem 15.04.2015, Pohl) auf Deutsch erscheint, begründet Tegmark seine Theorie von der Existenz vielfältiger Parallelwelten.

*) Max Tegmark: "Unser mathematisches Universum - Auf der Suche nach dem Wesen der Wirklichkeit". Ullstein Buchverlage, Berlin; 608 Seiten; 24 Euro.

Pohl: Max Tegmark ist nicht der erste Physiker, der Vorstellungen als vermeintlich wissenschaftliche Erkenntnisse äußert, die sich jeder logischen Beurteilung entziehen.

SPIEGEL: ... fragt nach der Möglichkeit, die Welt einer mathematischen Beschreibung zu unterwerfen.

Tegmark: Das ist zumindest gut möglich. Es lohnt sich zu überprüfen, welche Phänomene sich einer mathematischen Beschreibung bisher verweigert haben. Das wohl frappierendste scheint mir das Bewusstsein zu sein. Warum kann ich Farben, Gerüche und Gefühle empfinden? Und wie fühlt es sich an, ein Computer zu sein? Die Antwort auf diese Fragen liegt außerhalb der Reichweite moderner Physik. Und dennoch gibt es derzeit Neurowissenschaftler, die sich an mathematischen Theorien auch dieses Phänomens versuchen.

Pohl: Etwas ganz anderes hat sich bisher der mathematischen Beschreibung entzogen, das weit mehr in der Reichweite moderner Physik liegen sollte: Die ersten 10-43 s (Planck-Zeit) nach dem sogenannten Urknall. Warum mag das wohl so sein? Ich komme darauf zurück.

SPIEGEL: Das physikalische Weltbild, wie Sie es in Ihrem neuen Buch schildern, klingt ziemlich ungeheuerlich. Nicht nur, dass Sie behaupten, es gebe mehr als nur unsere eine Welt. Sie unterscheiden gleich vier verschiedene Arten von Parallelwelten. Erklären Sie uns, was es mit dem ersten Typ auf sich hat.

Tegmark: Lassen Sie mich zunächst sagen, was Astronomen gemeinhin unter "Universum" verstehen: Sie meinen damit jenen kugelförmigen Raum, aus dem Licht innerhalb der 13,8 Milliarden Jahre, die seit dem Urknall verstrichen sind, zu uns gelangen konnte. Diese Kugel ist zwar riesig, aber nicht unendlich groß. Galaxien, Sterne und Planeten, die jenseits dieser Kugel liegen, können wir nicht sehen, weil das Licht von dort uns nicht erreicht hat. Aber dass wir sie nicht sehen, heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Dies sind vielmehr jene Gebiete, die ich Paralleluniversen ersten Grades nenne. Und falls es in diesen anderen Universen denkende Wesen gibt, dann werden sie im Physikunterricht dieselben Naturgesetze lernen wie wir - auch wenn der Lehrstoff im Geschichtsunterricht natürlich ein anderer ist.

Pohl: An dieser Stelle offenbart sich die ganze Misere der gegenwärtigen Physik. Der Urknall wird als ein Axiom angesehen, zu dem keine Fragen mehr gestellt werden dürfen. Er gilt als unumstößliche "Tatsache", an der niemand zu rütteln wagt, obwohl mehrere hundert namhafte Wissenschaftler weltweit fordern, Forschungen auch in anderen Richtungen zuzulassen und zu finanzieren, weil sie das sogenannte Standardmodell als falsch erkannt haben. Und aus dieser Fehlhaltung heraus entstehen dann die nachfolgenden Fehler, die mit dem Festhalten an der Urknallhypothese nicht mehr korrigierbar sind:

Allen Astronomen wird in gleichem Maße unterstellt, diese Fehler zu vertreten, als gäbe es keine Kritiker. Dies ist ein kleinerer Irrtum, den ich hier nur erwähne. Ich will im folgenden zeigen, warum die Urknallhypothese falsch und völlig unbrauchbar ist, und warum sie die Wirklichkeit in keiner Weise abbilden kann.

Der Ausgangspunkt für den Urknall ist die Annahme einer Singularität. Sie wird als ein Punkt unendlicher Energiedichte deklariert, der aus unerklärbarer Ursache heraus vor einer endlichen Zeit zu expandieren begann. Dieser Punkt wird als Beginn von Zeit und Raum deklariert. Das ist der erste fatale Fehler. Eine solche Annahme muß grundsätzlich in Frage gestellt werden. Warum? Nehmen wir einmal an, es gäbe einen Punkt mit unendlicher Energiedichte. Aus der Masse-Energie-Äquivalenz ergäbe sich daraus zwingend auch eine unendliche Massendichte, denn E = m·c2 heißt, daß es Energie ohne Masse nicht gibt. Ist die Masse Null, so ist auch die Energie Null (0 = 0·c2). Energie und Masse sind zueinander direkt proportional, der Proportionalitätsfaktor ist das Quadrat der Naturkonstanten c, der Vakuumlichtgeschwindigkeit. Masse und Energie sind äquivalente Erscheinungsformen der Materie. Die in der Singularität wegen der unendlichen Energiedichte deshalb zwingend bestehende unendliche Massendichte hätte eine unendliche Gravitation zur Folge, die ja eine Eigenschaft der Masse ist. Ein solcher Punkt kann nur unter Leugnung der Gültigkeit aller Naturgesetze expandieren. Um dieses logische Dilemma zu umgehen, erklären einige Physiker die Energie nicht zur Materie gehörig und stellen sie ihr entgegen. Nicht wenige Physiker vertreten diese Auffassung. In der freien Enzyklopädie Wikipedia wurde über viele Jahre hinweg explizit ausgeführt, daß "elektromagnetische Wellen, wie zum Beispiel Licht, nicht zur Materie gerechnet werden". Diese Formulierung wurde zwar in jüngster Zeit geändert, der Fehler aber wurde nicht behoben, die Materie wird noch immer auf Masse reduziert. In anderen Physikportalen wird noch immer die Energie aus der Materie herausgelöst. Auf diese Weise gelangt man nun zu dem irrigen Schluß, Energie in Masse umwandeln zu können und zurück. Das jedoch ist eine völlige Fehlinterpretation der Masse-Energie-Äquivalenz. Eine Erklärung hierzu

Ein zweiter Grund für die Unhaltbarkeit der Urknalltheorie ist die Tatsache, daß Masse und Energie, also die Materie, weder entstehen noch verschwinden können (Energieerhaltungssatz). Dies zuzulassen bedeutete, die physikalische Grunderkenntnis der Energieerhaltung zu leugnen. In diesem Sinne ist ohne Belang, ob man für das Universum eine Entstehung, eine Schöpfung oder einen Urknall postuliert, es ist in allen Darstellungsweisen falsch, weil die Materie ewig existiert und unendlich im Raum ist. Es gibt keine Entstehung des Universums. Hierin liegt der zweite, umfassendere Fehler der gegenwärtigen offiziellen Physik. Die Physik steckt in einer Sackgasse fest, solange nicht das Postulat aufgegeben wird, das Universum müsse einen Anfang gehabt haben.

Ein dritter Grund für die Unhaltbarkeit der Urknalltheorie besteht in Beobachtungsergebnissen, die ihr unmittelbar widersprechen. In der nach einem postulierten Urknall zwingend logischen Expansion des Universums müßten sich alle kosmischen Objekte voneinander entfernen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Zum Beispiel wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble festgestellt, daß sich die Andromeda-Galaxie mit einer Geschwindigkeit von 114 km/s der Milchstraße nähert. Zum Beispiel entdeckte die NASA jenseits des Sternbilds der Jungfrau einen gewaltigen Sternhaufen, dem sich andere Galaxien, darunter auch unsere Milchstraße, mit einer Geschwindigkeit von 444 km/s nähern. Der Durchmesser dieser Supergalaxie beträgt nach NASA-Angaben rund zwei Milliarden Lichtjahre. Wie NASA-Wissenschaftler George Smoot erklärt, legt dieser Sternhaufen die Vermutung nahe, daß sich die Materie des Alls niemals explosionsartig und gleichmäßig ausgebreitet haben kann.

Ein vierter Grund für die Unhaltbarkeit der Urknalltheorie besteht in der Tatsache, daß im Universum noch kein Objekt gefunden wurde, das nicht rotiert. Alles ist in Rotation, vom einzelnen Stern bis hin zu allen Galaxien und Metastrukturen. Unter Zugrundelegung eines Urknalls gäbe es im Kosmos ausschließlich radiale Kräfte, die von der Singularität in alle Richtungen verlaufen. Es gäbe keine Kräfte, die eine Rotation hervorrufen können.

Trotz all dieser Argumente, die gegen die Urknallhypothese sprechen, wird unbeirrt an ihr festgehalten. Wissenschaftler, die ihr widersprechen, werden unverzüglich als Dissidenten oder Verschwörungstheoretiker eingeordnet und zur Ordnung gerufen. Ihre Argumente werden ausgeblendet, verdrängt oder totgeschwiegen. Die Veröffentlichung und die öffentliche Diskussion anderer Theorieansätze in einschlägigen wissenschaftlichen Publikationsorganen wird zielgerichtet unterbunden. Forschungen in Richtungen anderer Theorieansätze als derer des Standardmodells werden durch das Fehlen finanzieller Mittel verhindert. Andererseits können die Verteidiger des sogenannten Standardmodells in allen renommierten Zeitschriften und Presseorganen die verworrensten Ideen breit publizieren, auch wenn deren wissenschaftliche Tragfähigkeit in keiner Weise gegeben ist. Die Urknalltheorie ist nach meiner Auffassung eine Hommage an die katholische Schöpfungslehre. Ihre ersten Ansätze entstammen dem belgischen Jesuitenpater, Abbé Georges Edouard Lemaitre (1894-1966), der seine Auffassungen nach anfänglicher Verspottung mit Hilfe des Vatikans und des Papstes Pius XII. in der Kosmologie etablieren konnte.

Ausführlichere Darstellungen dieser Sachlage befinden sich zusammen mit der Beschreibung eines Theorieansatzes, der Rotationstheorie, der von den meisten dieser Mängel frei ist, in meinem Buch Die Urknallhypothese, ein Hindernis für die kosmologische Forschung und in mehreren Beiträgen auf meinem Internetportal www.unipohl.de.


SPIEGEL: Glauben auch Ihre Kollegen an die Existenz solcher Parallelwelten?

Tegmark: Die meisten sind sich darin einig, dass es mehr als nur unser Universum gibt. Ob der Raum jenseits unseres Horizonts aber unendlich ist, ist sehr umstritten. Das nämlich hätte schockierende Konsequenzen.

Pohl: Mehr als ein Universum ist unter anderem auch sprachlich unkorrekt. Universum kommt vom Lateinischen universus = "gesamt"; unus und versus "in eins gekehrt". Gibt es etwas "Gesamteres" als gesamt? Nicht. "Gesamt" ist nicht steigerbar. "Das Universum" ist deshalb ein Singularetantum, einen Plural gibt es nicht.

SPIEGEL: Welche denn?

Tegmark: In einem unendlich großen Multiversum geschieht alles, was überhaupt nur passieren kann, an irgendeiner Stelle. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sonnensystem mit einer Erde entsteht, auf der Sie und ich leben, ist nicht null, denn wir wissen ja, dass es einmal geschehen ist. Wenn wir nun die Bedingungen in unendlich vielen Parallelwelten auswürfeln, dann wird genau dasselbe irgendwo wieder geschehen. Diese Stelle ist zwar sehr, sehr, sehr weit von uns entfernt, aber eben nicht unendlich weit.

Pohl: Das ist als Begründung für die Existenz paralleler "Universen" völlig ungeeignet. Die Unendlichkeit des Raumes anzunehmen ist weder sehr umstritten, noch hat es "schockierende Konsequenzen". Gewiß, die Unendlichkeit des Raumes entzieht sich unserem Vorstellungsvermögen. Aber daraus läßt sich nicht ableiten, daß der Raum endlich sein muß. Und daß die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung der Entstehung eines erdähnlichen Gestirns in einem unendlichen Universum ungleich null ist, ist mathematisch eine triviale Erkenntnis. Aber daß auf einem solchen Gestirn alles wie auf der Erde abläuft, daß eine Erde entsteht, "auf der Sie und ich leben", ist eine absurde Phantasterei, die es nicht zu diskutieren lohnt.

Zugegeben, die Entstehung des Lebens auf der Erde ist durch das Zusammentreffen einer Vielzahl von Faktoren bedingt, von denen das Fehlen eines einzigen die Entstehung des Lebens verhindert hätte. Die wichtigsten sind:

  • Das Bestehen einer Größe, dessen Gravitation die Aufrechterhaltung einer Gashülle ermöglicht,
  • Das Bestehen eines solchen Abstandes vom Zentralgestirn, der den Temperaturbereich hervorbringt, in dem organische Verbindungen entstehen und bestehen können,
  • Das Bestehen eines annähernd kreisförmigen Orbits für das Konstanthalten der Temperaturbedingungen,
  • Das Vorhandensein von Wasser in flüssigem Aggregatzustand,
  • Das Vorhandensein einer Atmosphäre, die Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid enthält,
  • Das Vorhandensein eines global umspannenden Magnetfeldes für den Schutz gegen kosmische Strahlungen,
  • Das Vorhandensein eines Mondes einer Größe mit ausreichendem gravitativen Einfluß auf die Oberflächenbewegungen des Wassers,
  • Die Existenz weiterer wesentlich größerer Planeten im Sonnensystem, die durch ihre Gravitation die Anzahl von Kollisionen kosmischer Objekte mit der Erde verringern, um Zeit für die Entwicklung des Lebens einzuräumen.

Die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung des Zusammentreffens aller genannter Bedingungen im Kosmos ist gering aber dennoch nicht null, weil die Anzahl der Sterne unendlich ist. Dafür ist unerheblich, in welcher Entfernung von uns eine solche Wiederholung erfolgen kann. Ob aber eine Kontaktaufnahme jemals möglich sein wird, ist nicht bestimmbar. Sollten wir solche Signale empfangen, können sie Abermilliarden Jahre unterwegs gewesen sein, so daß das absendende Objekt möglicherweise nicht mehr existiert. Auch kann die Zeitdifferenz ein Zusammentreffen mit uns ausschließen, weil ein solcher Planet auf der unendlichen Zeitskala des Universums lange vor uns existiert haben kann oder erst existieren wird, wenn es die Erde bereits nicht mehr gibt.

SPIEGEL: Das heißt, irgendwo in den Weiten des Multiversums lebt ein Zweiter Max Tegmark? Und irgendwo anders vielleicht einer, der genauso aussieht wie Sie, nur dass er sich als junger Mann entschieden hat Wirtschaftswissenschaften statt Physik zu studieren? Das klingt nach einem lustigen Gedankenspiel, aber glauben Sie wirklich daran?

Tegmark: Ich gebe zu, auch ich habe damit emotionale Schwierigkeiten. Ich weiß noch, vor der Geburt meines ersten Sohnes hoffte ich inständig, dass alles gut gehen würde. Aber dann habe ich mir gesagt: Max, du glaubst nicht an Glück oder an Hoffnung. Du weißt, dass es ein Paralleluniversum gibt, in dem alles gut geht, und ein anderes, in dem es nicht gut geht ...

SPIEGEL: ... aber als bei Ihrer Frau die Wehen begannen, dürfte Ihnen diese Grübelei nicht viel geholfen haben. Ist es überhaupt sinnvoll, von der Existenz all dieser Paralleluniversen zu sprechen, wenn wir sie doch gar nicht sehen können?

Tegmark: Klar, es klingt, als sei das unwissenschaftlicher Unsinn. Aber vergessen Sie nicht, die Existenz dieser Paralleluniversen ist keine Hypothese - ernst zu nehmende Theorien sagen, dass es sie gibt. Wir können solche Theorien nicht einerseits akzeptieren und uns andererseits nur die Vorhersagen herauspicken, die uns passen. Das wäre intellektuell unaufrichtig.

Pohl: Alle diese Theorien fußen jedoch auf dem Postulat eines Anfangs des Universums. Deshalb können sie nicht ernst genommen werden, weil dieser Ausgangspunkt falsch ist. Alle mathematischen Ableitungen, die auf falschen Anfangsangaben aufsetzen, können keine richtigen Lösungen zur Folge haben. Es klingt also nicht so, als sei es unwissenschaftlicher Unsinn, es ist ein solcher. Diese ganze Diskussion um ein Paralleluniversum, in dem alle Prozesse synchron und doublierend zur Erde ablaufen, bewegen sich auf dem Niveau des Physikers und Spezialkosmologen Frank J. Tipler, der einen "Omegapunkt" mathematisch herbeigezaubert hat, in dem alle Menschen, die bisher gelebt haben, wieder auferstehen werden und dann das ewige Leben haben. Frank J. Tipler (geb. 1947 in Andalusia, Alabama, USA) hat aus der Erfolgsgeschichte der Urknalltheorie seine ganz eigenen Lehren gezogen und mit seinem Werk Physik der Unsterblichkeit eine noch weit ungereimtere Pseudowissenschaft draufgesetzt. Es ist eine Ansammlung unsinniger Spinnereien, die bereits bei einfachsten physikalischen Überprüfungen in sich zusammenbrechen. "Meine Studenten", so Tipler, "fragen mich oft: Gibt es Sex im Himmel?" Und wie ein bestellter Märchenonkel antwortete er darauf: "... Ja, wer Sex wünscht, wird ihn haben. ... der Omegapunkt kann Partner zusammenbringen, die zueinander passen: ... Jeder Mann könnte sich nicht nur mit der schönsten Frau der Welt paaren, nicht nur mit der schönsten Frau, die je gelebt hat, sondern sogar mit der schönsten Frau, deren Existenz logisch möglich ist." Obwohl er mit seiner Theorie die katholische Schöpfungslehre mit einem schwerbeeindruckenden Wust undurchdringlicher Formeln "bewiesen" hat, dürften wohl seine sexuellen Phantasien den Katholiken zuwider laufen. Das Ganze ist monströs und verworren. Für ihn gilt: Je verworrener und mystischer, desto besser. Und er verkündet sein Wunschdenken bereits als wissenschaftliche Tatsache: "Die Theologie ist nichts anderes als physikalische Kosmologie."

Genug der Pseudowissenschaft. Es scheint an dieser Stelle eine grundsätzliche Aussage vonnöten: Physik und Religion sind zwei einander ausschließende Kategorien. Physik beschäftigt sich mit der Materie und ihren Bewegungen. Religion ist die Lehre vom Glauben an überirdische Bewußtseinsformen, welche die Materie erschaffen und verwalten. Ein Physiker, der sich von letzterem leiten läßt, gelangt sehr rasch an die Grenze, an der seine wissenschaftliche Weiterentwicklung endet. Bei Tipler ist diese Grenze erreicht - was er verbreitet, hat mit Physik nichts mehr zu tun, es hat keinerlei wissenschaftlichen Wert. Wo steht Max Tegmark? Nach den Aussagen des SPIEGEL-Redakteurs Johann Grolle empfand er die Begegnung mit der modernen Physik als "religiöse Erfahrung". Seine Bemerkungen über die "Paralleluniversen" gehen in dieselbe Richtung. Ganz sicher wäre er gut beraten, seine physikalischen Überlegungen auf materialistische Grundlagen zu stellen, um ein Abgleiten in religiöse Vorstellungen zu vermeiden.

Die Welt ist materiell. Die Evolution der Materie hat über Milliarden Jahre hinweg eine Materieform hervorgebracht, die zunehmend besser in der Lage ist, die Wirklichkeit abzubilden - das intelligente Gehirn. Im Verlaufe dieser Evolution hat dieses Organ immer wieder Fragen nach den Zusammenhängen in der materiellen Welt gestellt. Diese Fragen mußten stets Antworten erhalten, um die Fragen erneuern und präzisieren zu können. Ohne Antworten wäre die Weiterentwicklung beendet. Fragen, auf die im Verlaufe der Evolution keine oder noch keine Antworten auf der Grundlage der Naturgesetze gegeben werden konnten, wurden logisch zwingend mit der Auslagerung der Zusammenhänge auf überirdische Kräfte, dem Menschen nicht zugängliche Bewußtseinsformen - auf Götter - beantwortet. Nur so konnten neue Denkansätze gewonnen werden, die die Fragen immer besser beantworteten. Mit zunehmender wissenschaftlicher Erkenntnis werden folglich immer weniger Probleme Göttern zugeschrieben. Ein solcher Glaube ist akzeptierbar, er ist nicht administrierbar. Ich rede hier vom Glauben, nicht von der Kirche, die den Glauben zur Errichtung von Machtstrukturen verwendet. Dies wäre ein anderer Beitrag. Das Wachstum an Wissen drängt den Götterglauben zurück. Das heißt, nicht Götter haben den Menschen erschaffen, sondern der Mensch hat Götter geschaffen. Das Bewußtsein ist nichts überirdisches, nichts, das außerhalb des Menschen steht, Bewußtsein ist die Funktion eines materiellen Objekts - des Gehirns. Mit dem Tod eines Individuums erlischt dessen Bewußtsein.


SPIEGEL: Ist etwas, was wir niemals werden sehen oder wahrnehmen können, nicht letztlich bedeutungslos?

Tegmark: Diese Sicht finde ich arrogant und egozentrisch Wenn in einer dieser anderen Welten andere Wesen leben, dann werden die Galaxien, die sie sehen, Bedeutung für sie haben. Wer bin ich denn zu sagen: "Nein, das ist bedeutungslos"?

Pohl: Der Streit um die Bedeutung paralleler Universen hat keinen Sinn. Wichtiger ist die Fragestellung, ob es Paralleluniversen gibt oder nicht. Ich verneine ihre Existenz. Sie sind Postulate, die von einem falschen Ausgangspunkt abgeleitet werden, der religiösen Ursprungs ist und deshalb in der Physik keinen Boden haben, besser: keinen haben sollten. Die gegenwärtige Praxis sieht anders aus.

SPIEGEL: Ihr Kollege Steven Weinberg meinte, je besser wir das Universum verstünden, desto bedeutungsloser erscheine es uns.

Tegmark: Ich bin da optimistischer. Nicht das Universum gibt uns einen Sinn, sondern wir sind es, die dem Universum Sinn geben. Und das macht uns enorm bedeutungsvoll. Wir Menschen haben nicht nur die Größe des Kosmos immer unterschätzt, sondern auch die Fähigkeit des menschlichen Geistes, diesen Kosmos zu verstehen.

Pohl: Das ist die unangemessene Aufbauschung der Frage nach dem Sinn des Lebens auf die Frage nach dem Sinn des Universums. "Der Mensch gibt dem Universum einen Sinn"? Heißt, ohne uns hätte es keinen Sinn? Das ist insofern richtig, als die Bestimmung von Sinn oder Nichtsinn eine Entscheidung des Bewußtseins ist. Ohne Bewußtsein gibt es diese Begriffe nicht. Ob wir nun dem Universum einen Sinn zumessen oder nicht, ist leeres Gerede. Diese Diskussion ist übersteigertes Selbstbewußtsein, ist kosmologischer Größenwahn. Selbstbewußtsein ist eine produktive Eigenschaft des Bewußtseins, sofern man die Grenze wahrt, hinter der es zur Arroganz wird.

SPIEGEL: Wie sehen nun die Paralleluniversen zweiten Grades aus?

Tegmark: Stellen Sie sich einen besonders schlauen Fisch vor, der ausrechnet, dass der Stoff, in dem er schwimmt, drei verschiedene Formen annehmen kann, Wasser, Dampf und Eis. Ganz ähnlich geht es auch uns Menschen. Wir leben in einem Raum, der uns immer leer und langweilig erschien. Nun aber stellt sich heraus, dass es sich bei diesem Raum in Wirklichkeit um eine Substanz handelt, die sozusagen auch gefrieren oder verdampfen kann, nur dass der Raum nicht drei, sondern Milliarden und Abermilliarden verschiedene Zustände annehmen kann.

Pohl: Mit Verlaub, das ist eine Rückkehr zum Äther, von dem wir ja sehr sicher wissen, daß es ihn nicht gibt. Mit einer solchen Raumdefinition bewegt sich Max Tegmark außerhalb der Physik. Er postuliert den Raum als materielles Objekt, ihm werden Eigenschaften zugeschrieben, verschiedene Zustände. Damit hätten wir nun doch das absolute Koordinatensystem des Universums. Raum aber ist kein Objekt, er ist eine Existenzbedingung der Materie. Man kann ihn nicht drehen, dehnen, krümmen, bewegen, erwärmen oder kühlen. Solche Eigenschaften hat nur die Materie, die sich im Raum befindet. Ohne Materie hat der Begriff Raum keinen Sinn.

Das Bild
Multiversum 2. Grades trägt die Bildunterschrift: Unmittelbar nach dem Urknall bildeten sich Blasen, in denen jeweils unterschiedliche physikalische Gesetze gelten. Jede dieser Blasen stellt eine Parallelwelt 2. Grades dar, die ihrerseits aus unendlich vielen Parallelwelten 1. Grades besteht. Hiermit wird nun der Materiebegriff völlig zerstört. Materie wird durch die Naturgesetze beschrieben. Durch verschiedene? Die "Blasen" mit den unterschiedlichen physikalischen Gesetzen beschreiben also Materie, die sich anders verhält als Materie? Also gibt es in den vielen Parallelwelten auch viele verschiedene Materien? Das aber ist keine Physik, das ist Mystik, ist außerhalb der Logik. Das Multiversum 2. Grades ist eine wissenschaftsferne Darstellung.

Johann Grolle hat dazu eine sehr gescheite Frage gestellt:


SPIEGEL: Wie kriegen Sie denn unendlich viele unendlich große Welten in einer einzigen Wirklichkeit unter?

Tegmark: Es mag erstaunlich sein, aber dank eines mathematischen Tricks ist das tatsächlich möglich.

Pohl: Das ist aber sehr wenig, es erklärt gar nichts. Die Frage war wie. Aber die ist nicht beantwortet. Mir scheint, daß Max Tegmark das auch nicht weiß.

Es folgen Feststellungen, die nach meinem Verständnis keine Erläuterung brauchen:

  • Da wir die Naturgesetze bisher nicht erklären konnten, müssen wir in Betracht ziehen, daß es keine Erklärung gibt.
  • Die genaue Lage der Planetenbahnen bedarf keiner Erklärung.
  • Wenn wir nur ein kleines bißchen an den Naturkonstanten herumschrauben, zerstört das im Handumdrehen all die Komplexität, ohne die wir nicht leben könnten.

Man kann mit solchen Argumenten in der Wissenschaft nichts bewerkstelligen.

SPIEGEL: ... Sie begnügen sich auch nicht mit ein oder zwei Typen von Paralleluniversen. Erzählen Sie uns vom dritten Typ.

Tegmark: Gern. Hier gehen wir bei unseren Überlegungen nicht von den größten, sondern von den kleinsten Dingen aus. Der Mikrokosmos nämlich ist von der sogenannten Schrödinger-Gleichung beherrscht, und diese besagt, dass ein und dasselbe Elementarteilchen sich gleichzeitig an verschiedenen Orten befinden kann. Da auch ich aus solchen Elementarteilchen bestehe, fragt sich: Wieso kann nicht auch ich mich an zwei Orten zugleich aufhalten? Und wer sich die Schrödinger-Gleichung nun genau ansieht, der stellt fest: Genau das sagt sie vorher.

Pohl: Die Schrödingergleichung ist die Differentialgleichung der ungestörten zeitlichen Entwicklung von nichtrelativistischen Quantensystemen. Sie beschreibt die Dynamik des quantenmechanischen Zustands eines Systems. In allgemeiner Form lautet sie , mit - imaginäre Einheit, - reduzierte Plancksche Konstante, - Hamiltonoperator des Systems in einem Hilbertraum, - Zustandsvektor in diesem Raum.
Da der Ort eines Elementarteilchens nicht explizit ermittelbar ist, werden die Wahrscheinlichkeiten des Auffindens an einem Ort in einem Quantensystem bestimmt. Im Sinne der obigen Frage hat die Schrödingergleichung keine Aussage. Genau das sagt sie nicht vorher. Deshalb hat das Multiversum 3. Grades keinen Bezug zur Realität.


SPIEGEL: Kommen wir zum vierten und letzten Typ Multiversum. Ihm liegt die Annahme zugrunde, dass die Welt ihrer Natur nach mathematisch sei. Korrekt?

Tegmark: Ja. Letztlich ist das eine uralte Idee, die schon auf Platon und Pythagoras zurückgeht - nur dass ich etwas radikaler bin. Ich behaupte, dass alles auf der Welt rein mathematische Eigenschaften hat. Und wenn das zutrifft, dann bedeutet es, dass die Welt selbst eine mathematische Struktur ist.

SPIEGEL: Die Welt, die Erde, das Leben, wir Menschen: alles bloße Mathematik? Das klingt ziemlich verrückt.

Tegmark: Nicht ganz so verrückt, wie es scheint. Nehmen Sie irgend etwas hier im Raum, sagen wir: Ihre Schuhe. Sie sind grau, weich und elastisch. Klingt nicht gerade nach mathematischen Eigenschaften. Nun bestehen Ihre Schuhe aber aus Quarks und Elektronen. Und was haben die für Eigenschaften? Was wir Physiker zum Beispiel Spin oder elektrische Ladung nennen, das sind im Grunde nichts als Zahlen, also rein mathematische Eigenschaften. Genauso steht es mit dem Raum, in dem sich Ihre Schuhe befinden, da ist es beispielsweise dessen Dreidimensionalität. Wenn aber der Raum samt allem, was sich darin befindet, nur mathematische Eigenschaften hat, dann klingt es nicht mehr ganz so verrückt zu sagen, dass der ganze Kosmos eine mathematische Struktur ist.

Pohl: Genauso, wie weiter oben der Raum zu einem materiellen Objekt erklärt wird, soll hier die Mathematik zum eigenständigen Behandlungsobjekt erhoben werden. Das jedoch kann sie nicht sein, sie ist die Wissenschaft, mit der materielle Prozesse quantitativ erfaßt werden.

SPIEGEL: Wenn, wie Sie sagen, Physiker und Mathematiker gleichermaßen versuchen, das Universum zu verstehen, warum gehen dann beide so unterschiedlich vor?

Tegmark: Physiker versuchen, die Welt von innen heraus zu verstehen. Sie bauen Teleskope und Mikroskope und zoomen sich damit immer tiefer in den Weltraum und in die Mikrowelt hinein. Die Mathematiker dagegen betrachten die Welt von außen. Sie gehen von Gleichungen aus, spielen damit herum und versuchen zu ergründen, auf welche Eigenschaften sie dabei stoßen. Eines Tages, so hoffe ich, werden sich beide in der Mitte treffen. Und vielleicht ist es bis dahin nicht mehr ganz so weit. Es ist sehr interessant, wie unscharf die Grenze zwischen beiden Disziplinen geworden ist.

Pohl: Es ist stets ein oberstes Prinzip der Naturwissenschaft, das die Quelle jeglicher Erkenntnis die Beobachtung der Natur ist. Physiker zum Beispiel, die die von mir weiter oben zitierten astronomischen Beobachtungen, welche diametral zur Urknallhypothese stehen, nicht berücksichtigen oder gar ignorieren, machen den Weg frei für Spekulationen und Pseudotheorien aller Art. Genau in diesem Sinne muß auch die Mathematik ihre Berechnungen auf den Beobachtungsergebnissen aufsetzen. Ein Mathematiker, der daran vorbeirechnet, kann niemals zu richtigen Ergebnissen kommen. Deshalb ist meine Überzeugung, die Mathematik kann sich nicht über die Natur stellen und sich verselbständigen, sie kann ihr nur dienen. Natürlich ist sie in der Lage, dabei Schlußfolgerungen herzuleiten, die nicht oder noch nicht in der Natur beobachtet wurden. Damit liefert sie den Physikern den Stoff für weitere Nachforschungen. Aber erst dann, wenn die mathematischen Ergebnisse ihren Niederschlag in den Tatsachen gefunden haben, ist die wirkliche Erkenntnis gewonnen. Diese Auffassung führt mich zu dem Schluß, daß das Multiversum 4. Grades eine unsinnige Idee ist.

SPIEGEL: Irgendwo ... wird man auf jene Gleichungen stoßen, die unsere Welt beschreiben. Und Sie glauben nicht, dass diese in irgendeiner Weise besonders sind?

Tegmark: Nein. Die vielleicht erstaunlichste Eigenschaft unserer Welt ist, finde ich, dass sie so einfach ist.

Pohl: Ja, sie ist noch viel einfacher als die ersonnene Multiversumsstruktur, die sich nur wenig am gegenwärtigen Erkenntnisstand orientiert. Täte man dies, könnte man erkennen, daß es nur ein im Raum unendliches und in der Zeit ewiges Universum gibt, das weder entstanden ist noch geschaffen wurde. Und es kann auch nicht verschwinden. Alle Vorstellungen über einen Big Crunch (großes Zusammenkrachen) oder Big Rip (großes Zerreißen) und ähnliche Ansätze halte ich für Unsinn. Es gibt die Materie, die ständig in chaotischer Bewegung ist, sich verändert, Strukturen werden zerstört, andere aufgebaut, Sterne entstehen und verschwinden wieder - aber die Materie existiert ewig, sie kann nicht entstehen und auch nicht verschwinden. Sie befindet sich in ständiger Rotation.

Diese alles überspannende Rotation erzeugt als Folge die allgemeine Zentrifugation, die mit der Gravitation ein dynamisches Kräftegleichgewicht bildet, welches wegen der Inhomogenitäten der Materieverteilung im Universum ständiger Veränderung unterliegt. Die alles umfassende Rotation wird überlagert durch die lokalen Rotationen der kosmischen Objekte, Galaxien und Sternensysteme in den Bezugssystemen des chaotisch rotierenden Universums. Deren Rotation ist als Folge der allgemeinen Zentrifugation anzusehen und wird durch sie initiiert. Alle Galaxien und Sternensysteme rotieren in sich, weil sie sich in einem rotierenden Bezugssystem befinden. Die dadurch entstehenden Corioliskräfte sind die auslösenden Kräfte ihrer Rotation (ähnlich den Hoch- und Tiefdruckgebieten in der Atmosphäre). Ohne Rotation des Universums würden sie nicht rotieren, und ohne Rotation könnten sie nicht dauerhaft bestehen, wie auch ohne Rotation das Universum nicht dauerhaft bestehen könnte; und schon gar nicht könnte es beschleunigt expandieren. Gravitation und Zentrifugation sind die Hauptkräfte, deren dynamisches Gleichgewicht die Bewegung der Materie steuert. Dazu bedarf es auch keiner hypothetisch postulierten "dunklen Materie", die niemand beobachten oder nachweisen kann, weil es sie ganz einfach nicht gibt.

Aus diesen Überlegungen heraus kann man bildlich ausgedrückt die Bewegung des Universums ähnlich einem Wolkengebilde beschreiben, das frei von einem definierbaren Rotationszentrum ist und sich doch in alles umfassender Rotation befindet. Die gesamte Bewegung trägt chaotischen Charakter, der seinen Ursprung in den Inhomogenitäten der Materie hinsichtlich Verteilung und Struktur hat. So ist die Welt. Sie ist ganz einfach und auch für einen Menschen mit weniger physikalischer und mathematischer Ausbildung durchaus verständlich, sofern sie vom Wirrwarr mystischer und verworrener Ideenspielerei freigemacht wird.


Nachsatz:

Natürlich hatte ich aus gegebenem Anlaß wegen mehrerer Nachfragen zu meiner Meinung über die Auffassungen Max Tegmarks die obige Analyse dem SPIEGEL zur Veröffentlichung angeboten. Am 22.04.2015 habe ich dann die Antwort erhalten:


"Sehr geehrter Herr Dr. Pohl,

vielen Dank für Ihre E-Mail.
Alle SPIEGEL-Berichte und Kommentare werden von Mitgliedern der Redaktion geschrieben. In Sonderfällen bittet sie externe Autoren und Autorinnen um einen Beitrag. Daher können wir Ihre Analyse leider nicht veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen
Gartred Alfeis
Leser-Service

SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG
Ericusspitze 1
20457 Hamburg
E-Mail: leserservice@spiegel.de"

Wie man sieht, entspricht die Antwort - besser gesagt, die selbstberuhiegende Ausrede - genau dem, was ich in meiner Analyse geschrieben hatte: Kritiker des Standardmodells erhalten keine Möglichkeit, sich zu äußern, während ihre Befürworter jede auch noch so wissenschaftsferne Theorie veröffentlichen können.