bearbeitet: 19.02.2016
ergänzt: 19.06.2016
ergänzt: 10.01.2020
Über die Gravitation und die vermeintlichen Gravitationswellen
von Dr. Manfred Pohl
Der SPIEGEL berichtete am 11.02.2016 über ein Experiment am advanced LIGO-Interferometer in Hanfort
(Washington, USA), mit dem, wie man sagt, Gravitationswellen nachgewiesen worden sind. Es sei eine
wissenschaftliche Jahrhundertentdeckung. Astronomen hoffen, daß sie unseren Blick auf das Universum
revolutionieren wird. Weiter heißt es im
SPIEGEL: "Vor fast genau hundert Jahren hatte Einstein diese Vibrationen der Raumzeit vorhergesagt.
Gravitationswellen entstehen, wenn Massen beschleunigt werden. Sie rasen wie elektromagnetische
Wellen mit Lichtgeschwindigkeit durchs All. Messbar wurden sie jedoch erst lange nach Einsteins Prophezeiung -
mithilfe aufwendiger, hochsensibler Detektoren."
Hier wird auch gleich der Hauptfehler sichtbar: "Sie rasen wie elektromagnetische Wellen mit Lichtgeschwindigkeit
durchs All." Und eben genau das findet nicht statt. Ich komme weiter unten genauer darauf zurück. Weiter der
SPIEGEL: "Alle Theorie bleibt grau, wenn es nicht jemanden gibt, der den Praxistest macht. Im Fall der nun
nachgewiesenen Gravitationswellen brauchte es mehr als tausend Physiker, um den rätselhaften und extrem
schwachen Signalen aus dem All auf die Schliche zu kommen."
Dieser enorm große Aufwand an Wissenschaftspersonal und Technik, das auf der Suche nach einem Phantom
zum Einsatz gekommen war, brauchte nun endlich einmal eine Erfolgsmeldung, gewissermaßen zur eigenen
Rechtfertigung. Man schwelgt in grandiosen Formulierungen wie "Wir haben Gravitationswellen gemessen.
Wir haben es geschafft. Ich bin so glücklich, das sagen zu können" (David Reize), und "Das ist der Beginn
einer neuen Ära in der Astrophysik" (Alessandra Buonanno).
SPIEGEL: "Die Entdeckung mit dem aLigo-Detektor in den USA ist zuallererst eine ingenieurtechnische
Meisterleistung. Denn Gravitationswellen verlängern und verkürzen den Abstand zwischen den wenige
Kilometer voneinander entfernten Spiegeln des Detektors nur um unvorstellbar kleine Distanzen. Durch
geschickte Überlagerung von Laserstrahlen konnten die Forscher diese Schwankungen messen. Um die
Größenordnung zu verdeutlichen: Die Strecke zwischen Sonne und Erde etwa würde sich beim Passieren
einer Gravitationswelle nicht einmal um den Durchmesser eines Wasserstoffatoms ändern."
Den ingenieurtechnischen Leistungen werde wahrhaftig und ehrlich jede Ehre zuteil. Messungen von Größen
im Bereich von Atomen sind so filigran, daß das menschliche Vorstellungsvermögen versagt, sie mit dem
Verstand erfassen zu können. Was die Ingenieure dazu geleistet haben, erfüllt mich mit großer Ehrfurcht.
Immerhin muß man ja ausschließen, daß in solchen Größenordnungen Verwechslungen mit geringsten
tektonischen Bewegungen der Erdkruste entstehen. Dazu kommen sicher weitere Probleme, die man als
Außenstehender gar nicht erwartet.
Aber wissenschaftlich betrachtet fußt das gesamte Projekt auf einem umfassend verbreiteten Irrtum, der
sich in der theoretischen Physik festgesetzt hat. Die gesamte theoretische Physik wird gegenwärtig von
einem falschen Materiebegriff dominiert. Die Gravitation wird von den meisten Wissenschaftlern in den
Status eines materiellen Objektes gesetzt. Und genau das ist falsch. Die Gravitation ist eine Kraft.
Und eine Kraft ist keine Materie. Gravitation ist keine Strahlung, Materie - und nur Materie - bewegt
sich im Raum und in der Zeit. (Sie bewegt sich auch strukturell, das aber ist in diesem Zusammenhang nicht
notwendig zu behandeln.) Eine Kraft
ändert den Bewegungsstatus eines materiellen Objektes. Die Kraft selbst bewegt sich nicht, sie wirkt auf
ein materielles Objekt, das sich im Ergebnis dessen bewegt. Die Verwendung des Begriffes Bewegung auf
eine Kraft ist sinnwidrig, sie hat keinen physikalischen Inhalt. Man kann also nicht von der Ausbreitung
einer Kraft sprechen, denn Ausbreitung ist Bewegung. Die Behauptung, die Gravitation breite sich im Raum
aus, ist Unsinn. Die Gravitation ist eine Eigenschaft der Masse. Immer dort, wo Masse ist, ist auch Gravitation.
Zwei Masseobjekte ziehen sich an, Ursache dafür ist die Gravitation. Sie ist abhängig von der Größe beider
Massen und umgekehrt proportional zum Quadrat ihrer Entfernung (Isaak Newton). Sie ist zeitunabhängig,
was elementar aus der Newtonschen Gravitationsgleichung zu erkennen ist. Sie bewegt sich nicht von einer
Masse zur anderen, sie wirkt auf die Massen ein und beschleunigt sie. Es ist falsch, daraus zu folgern, "die
Gravitation breite sich aus" und dieser vermeintlichen "Ausbreitung der Gravitation" die Vakuumlichtgeschwindigkeit
zuzuordnen. Ausbreitung, also Bewegung, erfolgt mit einer Geschwindigkeit, aber nur materielle Objekte
können in Bewegung sein. Gravitationswellen, die sich "ausbreiten", wie etwa elektromagnetische Wellen,
zum Beispiel Licht, gibt es nicht. Elektromagnetische Wellen und Gravitation sind zwei völlig verschiedene,
wesensunterschiedliche Entitäten, die man nicht mit gleichen oder ähnlichen Kriterien beurteilen kann.
Was immer am 14. September 2015 mit dem advanced LIGO-Interferometer gemessen wurde, wie am 11.02.2016
bekanntgegeben, Gravitationswellen waren es nicht. Es ist nicht auszuschließen, daß man Gravitationsmodulationen
gefunden hat, die von einem massereichen kosmischen Ereignis stammen können. Das ist dann aber kein 1,3 Mrd.
Jahre altes Ereignis, sondern die Verformung des Gravitationsfeldes durch einen gegenwärtigen Vorgang, von
dem unbekannt ist, wo und in welcher Entfernung er sich ereignet hat und was dabei geschehen ist. Dies
herauszufinden und zu zeigen wäre ganz sicher eine noch weit größere Sensation als die Verkündung von
Gravitationswellen. Die gegenwärtige Technik reicht dazu noch nicht aus. Aber bei fortschreitender Weiterentwicklung
und Verbesserung des technischen Equipments könnten Möglichkeiten entstehen, Informationen über gegenwärtige
kosmische Ereignisse in großen Entfernungen zu erhalten, von denen wir durch Energiestrahlungen erst in
Millionen oder Milliarden Jahren Kenntnis erhalten könnten. Das wäre die wirkliche Revolution der Astronomie.
Ich will die oben geäußerte Erkenntnis auf keinen Fall als meine eigene Entdeckung der Neuzeit verstanden
wissen. Die Grundlagen dieser Auffassung entnehme ich den Arbeiten zweier bedeutender Physiker. Der erste
ist James Clerk Maxwell, der bereits im Jahre 1873 eine Arbeit über die "Fernwirkung zwischen materiellen
Objekten" veröffentlicht hat, die in Wissenschaftliche Arbeiten von James Clerk Maxwell, Band II, auf
den Seiten 311 bis 315 niedergeschrieben ist. Der zweite ist Prof. Dr. André Koch Torres Assis vom Instituto
de Fisika ‚Gleb Watagin' der Staatlichen Universität Campinas, Sao Paulo, Brasilien, der im Jahre 1999 seine
Arbeit "Argumente zugunsten der Fernwirkung" in Nova Science Publishers, Commak, veröffentlicht
hat. Beide Arbeiten können über nachfolgende Verweise erreicht werden.
Maxwell: http://hauptplatz.unipohl.de/Wissenschaft/Assis/Maxwell_Seiten_311_315.pdf
Assis: http://hauptplatz.unipohl.de/Wissenschaft/Assis/Fernwirkung.pdf
SPIEGEL: "Einsteins Fundament von 1916.
Dass Physiker weltweit überhaupt nach den rätselhaften Wellen fahnden, geht auf das Genie Albert Einstein
zurück. Er war es, der vor fast genau hundert Jahren das Konzept der Raumzeit entwickelte - das Fundament
der Allgemeinen Relativitätstheorie. Und Gravitationswellen ergeben sich quasi direkt aus Einsteins Theorie.
Am 22. Juni 1916 referierte Einstein in der Preußischen Akademie der Wissenschaften darüber. Der Aufsatz
heißt -Näherungsweise Integration der Feldgleichungen der Gravitation.-"
(hier der gesamte Beitrag")
"Was aber sind Gravitationswellen genau? Physiker charakterisieren sie als Störungen der Raumzeit, die
sich darin ausbreiten. Mit dem Konzept der Raumzeit hatte sich Einstein endgültig von der klassischen Mechanik
verabschiedet, die auf Isaac Newton zurückgeht."
Es ist schon etwas vermessen, es so darzustellen, als habe Albert Einstein Isaac Newton aus der Physik
verabschiedet. Einstein hat das Newtonsche Gravitationsmodell mit der Relativitätstheorie erweitert, aber
die Newtonsche Mechanik ist deshalb keineswegs veraltet oder gar unbrauchbar. Man darf auch nicht
verschweigen wollen, daß Einsteins Ansatz in bestimmten Grundfragen mit kritischem Auge betrachtet
werden muß. So wird bei ihm die Gravitation wie Materie betrachtet und rechnerisch so behandelt. Dem
sogenannten Konzept der Raumzeit haftet der gleiche Fehler an: Raum und Zeit werden zu materiellen
Objekten, die eigenständig "existieren" können, auch ohne Materie. Man kann das unmittelbar aus dem
oben genannten Vortrag Einsteins erkennen. Er sagt: "Wir werden zeigen, daß diese γμν in analoger
Weise berechnet werden können wie die retardierten Potentiale der Elektrodynamik." Daraus folgert
er dann zunächst, daß sich die Gravitationsfelder mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Wenig später setzt
er dann in die Feldgleichungen der Gravitation den kovarianten Energietensor der Materie Tμν und den
zugehörigen Skalar T ein, womit deutlich wird, daß er die Gravitation als Materie ansieht. Dieser Grundfehler
bestimmt bis heute die gesamte Gravitationstheorie, wie sie von der offiziellen theoretischen Physik vertreten
wird. Sie scheitert jedoch an der trivialen Erkenntnis, daß die Gravitation keine Materie ist, sondern eine
Kraft. Und eine Kraft ist keine Energie, sie ist das Produkt aus Masse und Beschleunigung. Energie liegt
erst dann vor, wenn die Kraft die Masse entlang eines Weges bewegt, also wenn ein Produkt Kraft mal
Weg vorliegt. Ein Kraftfeld wird also nicht "in den Raum abgestrahlt", das ist eine Fehlhaltung, die den
Tatsachen widerspricht. Deshalb ist es nicht möglich, einem einzeln genommenen Masseobjekt eine Gravitation
zu unterstellen. Gravitation ist immer eine Kraft zwischen mindestens zwei Massen. Beispiel: Die Erde zieht
den Mond an. Das ist eine Gravitationswirkung. Gibt es diese Gravitation auch, wenn wir gedanklich den Mond
wegnehmen? Ganz klar: Nein. Noch ein Beispiel: Ich selbst werde durch die irdische Gravitation an der Erde
festgehalten. Was aber wird festgehalten, wenn ich nicht vorhanden bin? Nichts. Der Begriff Gravitation ist
für diesen Fall gegenstandslos. Deshalb kann man in die Feldgleichungen der Gravitation keinen Materietensor
einsetzen, mit welchem Energiestrahlungsvektoren auf den Raum projiziert werden. Energie ist Materie,
die sich als Differentialquotient nach der Zeit ausbreitet, also sich bewegt, eine Kraft nicht. Die Kraft ist
von der Zeit unabhängig, das heißt, es ist falsch, ihr Bewegung zuzuordnen. Man sieht an diesen Darlegungen
die Tragweite, die ein falscher Materiebegriff für die Physik hat. Er führt in der Konsequenz zu falschen
Definitionen. Es ist eine aberwitzige Behauptung, Einstein zu unterstellen, er habe mit der Darstellung
der Raumzeit die Gravitation als Kraft abgeschafft, wie im SPIEGEL dargestellt:
SPIEGEL: "Laut Newton ziehen sich zwei Massen an, treibende Kraft ist die Gravitationskraft. Einstein
schaffte diese Kraft mit seiner Raumzeit quasi ab. Massen verformen vielmehr den Raum ähnlich wie eine
große Kugel ein Gummituch eindellt, auf dem sie liegt. Lässt man dann eine kleine Murmel über das Gummituch
rollen, lenkt die Verformung diese in Richtung der großen Kugel. So erklärt Einstein, warum sich zwei Massen
gegenseitig anziehen: Beide krümmen den Raum und beeinflussen so die Bahn des je anderen."
Das ist nicht mehr und nicht weniger als ein methodischer Ansatz, mit dem die Wirkung der Gravitation
veranschaulicht dargestellt wird. Mit der Darstellung des Raumes als Ebene wird in Wahrheit das physikalische
Denken verlassen. Der Raum ist kein materielles Objekt, das sich krümmen, drehen oder dehnen kann. Raum
ist nicht formbar. Raum ist eine der Bedingungen für die Existenz der Materie. Raum "ohne" Materie ist
Nichts.
SPIEGEL: "Doch nicht nur der Raum ist formbar, auch die Zeit: Jede Veränderung des Raumes beeinflusst,
wie schnell die Zeit fortschreitet. In Einsteins Universum bilden Raum und Zeit eine Einheit, die sogenannte
Raumzeit."
Diese etwas mystische Erklärung für die Relativität von Raum und Zeit hält einer wissenschaftlichen Bewertung
nicht stand, aber lassen wir es dabei bewenden. Der Artikel befaßt sich dann mit dem Ereignis, das der Messung
zugrunde liegen soll:
SPIEGEL: "Drei Sonnenmassen fehlen.
Bei der nun vorgestellten aLigo-Messung vom 14. September 2015 hatten die Physiker auch großes Glück.
Just an diesem Tag erreichten die Erde die Signale zweier mittelschwerer Schwarzer Löcher, die in 1,3
Milliarden Lichtjahren Entfernung ineinanderkrachten - und der Detektor war eingeschaltet. Die Kolosse
mit 36 beziehungsweise 29 Sonnenmassen fusionierten zu einem neuen, 62 Sonnenmassen schweren
Schwarzen Loch. Wer nachrechnet, merkt schnell, dass dabei drei Sonnenmassen fehlen. "Binnen Sekundenbruchteilen
sind die beiden Schwarzen Löcher verschmolzen", erklärt Pössel. Die Energie von drei Sonnenmassen sei über
Gravitationswellen abgestrahlt worden." (Markus Pössel ist Physiker im Haus der Astronomie in Heidelberg.)
Damit liegt Markus Pössel völlig neben der Sachlage. Gravitation strahlt keine Energie ab. Das kann nur mit
Materiestrahlung, also durch Energie, erfolgen. Und bei der Vereinigung so enorm großer Massenobjekte wird
auch eine riesige Energiemenge frei, die durch Energiestrahlung in den Raum ausgesendet wird. Das kann
als sicher gelten. Und wegen der Masse-Energie-Äquivalenz E = m·c2 (auch Einsteins Erkenntnis)
ist diese Energieabstrahlung auch als äquivalente Masse vertreten. Das erklärt die fehlenden drei Sonnenmassen.
Aber die Gravitation ist für die Abstrahlung weder die Ursache noch die Folge.
Ich will hier noch ein anderes Argument anfügen, mit dem man zeigen kann, daß Gravitation nicht der Ausbreitung
unterliegen kann. Man möge sich die Aufgabe vornehmen, den Orbit der Erde um die Sonne mit Hilfe der
Keplerschen Gesetze zu berechnen unter der rechnerischen Randbedingung, daß die Gravitation bei der
Unterstellung einer Ausbreitung mehr als 8 Minuten benötigte (150 Mio. km geteilt durch die Vakuumlichtgeschwindigkeit c),
um von der Sonne zur Erde oder umgekehrt zu gelangen. Man erhielte dabei Ergebnisse, die zeigen würden,
daß die Keplerschen Gesetze falsch sein müßten. Ihre Richtigkeit aber ist theoretisch und praktisch unwiderlegbar
nachgewiesen. Schließlich bliebe dabei noch die Frage zu klären, in welche der beiden möglichen Richtungen
sich die Gravitation "bewegt". Für dieses Problem gibt es überhaupt keine Lösung.
Ich habe als Aufhängung für meine Analyse den Beitrag aus dem SPIEGEL gewählt, weil ich zu seinen Lesern
zähle. Jedoch kann ich verallgemeinernd sagen, daß in ähnlicher Art und Weise in fast allen Presseorganen
über die Gravitationswellen mehr oder weniger orakelt wird. Patrick Illinger von der Redaktion Wissen der
Süddeutschen Zeitung präsentiert sich zum Beispiel mit einem Video von knapp 4 Minuten Länge zu diesem
Thema. Seine Vorstellungen decken sich unverkennbar mit dem oben Gesagten. Das Video findet man unter
http://www.sueddeutsche.de/wissen/physik-wie-die-schwerkraft-von-einer-masse-zur-anderen-kommt-1.2859490.
Vor allem hatte er schon im Titel des Videos angekündigt, darlegen zu wollen, wie die Gravitation von einer
Masse zur anderen gelangt. Diese Aussage mußte er aber aus möglicherweise einsehbaren Gründen
schuldig bleiben.
Im Zusammenhang mit diesem Thema stehen auch die folgenden beiden Arbeiten zu Verfügung:
Der Fehler Albert Einsteins bei der Behandlung der Gravitation.
Eine aufschlußreiche Diskussion über die Fernwirkung.
Ergänzung vom 19.06.2016:
Nun hat sich der SPIEGEL zum zweiten Mal zu dieser Problematik geäußert. Und wieder schwelgen die Physiker
euphorisch in dem Glauben, Gravitationswellen nachgewiesen zu haben. Es ist schwer vorstellbar, daß eine
solche Vielzahl hochrangiger Wissenschaftler ernsthaft über eine so lange Zeit an ein Phänomen glaubt, daß
sich bereits nach ganz einfachen, ja elementaren Überlegungen als Irrtum herausstellt. Ich halte es fast
für ausgeschlossen, daß niemand in diesem Forschungsteam das Wesen materieller und nichtmaterieller
Entitäten erkennt und über viele Jahre einen falschen Materiebegriff zur Erklärung physikalischer Vorgänge
verwendet. Es ist auch schwer vorstellbar, daß der oben beschriebene Irrtum Albert Einsteins seit hundert
Jahren niemals bemerkt wurde. Freilich wird ein so genialer Physiker wie Einstein sehr leicht glorifiziert und
wie ein unfehlbarer Übergott behandelt, aber unter so vielen hochspezialisierten Wissenschaftlern müßte
bei genauer Analyse auf der Grundlage der modernen Physik der Fehler bemerkt werden. Ich persönlich
vermute einen ganz anderen Hintergrund.
Betrachtet man die technische Ausstattung der Versuchsanlagen, die für diese Forschungsaufgabe verwendet
wird, so ist völlig klar, daß dafür ganz erhebliche finanzielle Mittel erforderlich sind. Nun ist ein solches
Forschungsprojekt ganz zweifelsfrei aber auch in konkrete wirtschaftliche Notwendigkeiten eingebunden.
Die Mittel müssen schließlich von einem wissenschaftlichen Führungsgremium genehmigt und bereitgestellt
werden. Dieses Gremium wird nicht über viele Jahre hinweg immer weitere Mittel ausgeben, ohne daß die
Arbeiten ein brauchbares Ergebnis erbringen. Wer will es den beteiligten Physikern verdenken, wenn sie
eine auch noch so kleine Chance nutzen, ein solches Ergebnis zu präsentieren, möglicherweise auch
abweichend von der eigenen Überzeugung, um an der Forschungsarbeit festhalten zu können? Nachdem
nun im Februar niemand argwöhnisch geworden ist, hat man nun noch eins draufgesetzt.
So liest man dann im SPIEGEL: "Es war unser schönstes Weihnachtsgeschenk", sagt Bruce Allen. Bereits
zum zweiten Mal binnen weniger Monate zeigten die sensiblen Messgeräte auffällige Ausschläge" und "Die
Wissenschaftler feiern die Entdeckung als Einstieg in ein völlig neues Forschungsgebiet." Und weiter "Mit
dieser zweiten Beobachtung sind wir auf dem Weg zur echten Gravitationswellen-Astronomie", sagt Allens
Kollege Karsten Danzmann.
All das aber erscheint bei realistischer Betrachtung der Gravitation als nichtmaterielle Entität in einem
anderen Licht. Man verwendet für die Messungen sehr massereiche kosmische Ereignisse, wie die
Zusammenführung zweier schwarzer Löcher, und behauptet nun, die entstandene summare Masse
strahle durch die Gravitation Energie in den Raum ab, die sich hernach mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt.
Mit Sicherheit müssen solche Darstellungen verworfen werden. Die Abstrahlung von Energie hat mit der
Gravitation gar nichts zu tun, sie wird einzig durch die Bewegung der materiellen Objekte ausgelöst.
Schwankungen in den Gravitationsfeldern entstehen bei solchen Ereignissen, weil sich Gravitationskräfte
in Größe und Richtung ändern. Diese Änderungen aber wirken instantan, sind also an beliebigen Orten im
Universum wirksam. Ein Zusammenhang mit einem Millionen oder Milliarden Lichtjahre entfernten Ereignis,
von dem wir gegenwärtig gerade Energiestrahlung empfangen, mit der wir feststellen, daß es vor sehr
langer Zeit geschah, ist in keiner Weise gegeben.
Die Gravitation ist eine Eigenschaft der Masse. Herkunft, Entstehung und Ursache dieser Eigenschaft kennen
wir nicht, weil niemand diese Frage stellt. Der Begriff "Ausbreitung" ist für die Gravitation völlig ohne Inhalt.
Der Gedanke der "Abstrahlung" der Gravitation von einer Masse ist gegenstandslos. Das ist sehr einfach zu
zeigen: Betrachtet man die Newtonsche Gleichung für die Gravitationskraft
F = G·(m1·m2)/r2 und setzt darin eine der beiden
Massen Null, was gleichbedeutend mit ihrem Nichtvorhandensein ist, so sieht man, daß auch
die Gravitationskraft F Null ist. Das bedeutet, der Begriff Gravitation hat für eine einzeln genommene
Masse keinen Sinn, Gravitation ist immer eine Wirkung zwischen mindestens zwei Massen. Trivial erklärt:
Ich selbst werde als Masseobjekt durch die Gravitation von der Erde angezogen. Was aber wird angezogen,
wenn ich nicht vorhanden bin? - Nichts. Eine Gravitationswirkung ist in diesem Falle nicht vorhanden, es gibt
sie nicht.
Es handelt sich also um reine Phantasterei, wenn im SPIEGEL zu den Messungen zu lesen ist: "... Irgendwo,
weit in der Ferne des Alls, waren einst zwei schwarze Löcher kollidiert. Der Crash hatte die Raumzeit
verbogen. 1,5 Milliarden Jahre lang war die Delle durchs Universum gewandert. Weihnachten 2015 war
sie auf Erden eingetroffen."
Oder an anderer Stelle:
"... Der erste Crash, dessen Nachhall am 14. September aufgefangen wurde, war ein besonders spektakuläres
Ereignis. Ein schwarzes Loch, schwer wie 29 Sonnen, kollidierte mit einem anderen von 36-facher
Sonnenmasse. Bei dem Aufprall wurde die Energie dreier Sonnenmassen in Form von Gravitationswellen
abgestrahlt - das ist 50 Mal so viel wie das Leuchten sämtlicher Sterne des sichtbaren Universums
zusammengenommen."
Sichtbar wird durch solche Auffassungen, daß die theoretische Physik der Gegenwart in einer Krise festgefahren
ist. Sie zu lösen wäre erforderlich, die Probleme auf die Grundlage eines exakten Materiebegriffs zu stellen.
Der die Physik zur Zeit dominierende Materiebegriff ist falsch. Mit ihm werden nichtmaterielle Kategorien
wie Raum, Zeit, Kraft und andere als materielle Objekte behandelt. Die Auswirkungen solcher Fehlhaltungen
sind für die Physik, wie man sieht, verheerend. Ein Physiker von Wikipedia mit dem Namen "mfb" (der
Klarname ist nicht aufklärbar) erklärte mir zum Materiebegriff: "Es wird sich aber kaum ein Physiker auf
längliche Diskussionen einlassen, was genau nun unter dem Begriff Materie zu verstehen sei. Wer genau
sein will, nutzt ohnehin andere Begriffe." Das ist eine sehr merkwürdige Haltung zu den Grundfragen der
Wissenschaft. Der Kern dieser Aussage ist: Wir sprechen über Materie, aber was das ist, brauchen wir
nicht zu wissen.
In den Artikel ist in der Online-Ausgabe des SPIEGEL unter anderem ein Video eingebunden, in welchem
sich Dr. Jean-Luc Lehners, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, in einem Interview zu Problemen der
Physik und der Kosmologie äußert. Auch hierin wird die Krise der Physik deutlich, aber auch ein noch recht
vorsichtiger Ansatz, bestimmte Fehlhaltungen des sogenannten Mainstreams zu hinterfragen. Ich zitiere
einige Sätze aus dem Interview, die ich mit Kommentaren in roter Schrift versehe.
Ergänzung vom 10.01.2020
Was ist denn nun Gravitation und was ist ein Gravitationsfeld?
Was ist Gravitation? Gravitation ist eine Kraft zwischen genau zwei Massen. Eine Masse wirkt auf eine andere
Masse, die sich an einem anderen Ort im Raum befindet. Gravitation ist eine universelle Eigenschaft der Masse.
Diese Feststellung geht auf eine Arbeit von James Clerk Maxwell (1831 bis 1879) "Über die Fernwirkung" zurück,
in "Wissenschaftliche Arbeiten von James Clerk Maxwell", Band II, Seiten 311 bis 315, aus Veröffentlichungen der
Königlichen Institution Großbritannierns, Band VII, Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Manfred Pohl 2014.
Hier nachlesbar.
Die Wirkung einer Masse auf eine andere Masse ist eine Kraft, die deren Bewegungsstatus ändert: F=m·b. Die
Beurteilung dieser Kraft ist indifferent, heißt, es ist ohne Bedeutung, von welcher Raumposition aus die Kraft betrachtet
wird, anders gesagt, in welche Raumkoordinaten man den Nullpunkt des Koordinatensystems des Beobachters
setzt, in eine der beiden Massen oder außerhalb. Die Richtung dieser Kraft ist vom Bezugssystem abhängig. Ist
das Inertialsystem des Beobachters außerhalb der beiden Massen, kann der Beobachter nicht wissen, in welche
Richtung zwischen den Massen die Kraft wirkt.
Durch diese Betrachtungsweise wird deutlich, daß keine Gravitationskraft wirkt, wenn eine der beiden Massen
nicht vorhanden ist. Das folgt auch aus der Newtonschen Gravitationsgleichung F = G·(m1·m2)/r2,
für den Fall, daß m1=0 oder m2=0. Das bedeutet schlußendlich, daß für eine einzeln
betrachtete Masse keine Gravitationskraft definierbar ist, der Begriff der Gravitation hat keinen physikalischen Inhalt.
Spricht man von einem Gravitationsfeld, muß zunächst erklärt werden, was allgemein unter einem Feld zu verstehen
ist. Nach meiner Auffassung ist ein Feld definiert als die räumliche Verteilung der Elemente einer physikalischen Größe.
Im obigen Fall der Beobachtung der Gravitation zwischen zwei Massen ist es ein Kraftfeld, die physikalische Größe
ist eine Kraft - die Gravitationskraft -, bei zwei Massen besteht es aus nur einer Kraft.
Ist eine der Massen nicht vorhanden (gleich 0), gibt es keine Gravitationskraft, folglich auch kein Kraftfeld.
Die Behauptung, eine einzeln betrachtete Masse sei von einem Gravitationsfeld "umgeben", ist folglich falsch.
Werden mehr als zwei Massen betrachtet, bestehen Gravitationskräfte paarweise zwischen je zwei der betrachteten Massen.
Bei 3 Massen gibt es folglich 3 Kräfte, bei 4 Massen bestehen 6 Kräfte, bei 5 Massen 10 Kräfte und so weiter - mathematisch
eine Kombination von n Massen zu 2. - Werden 100 Massen betrachtet, bestehen 4950 Gravitationskräfte. Größe
und Richtung dieser Kräfte ergeben sich aus den Raumkoordinaten der Massen und deren Größe. Das ist
das Gravitationsfeld.
Die Kräfte dieses Feldes sind nicht materiell, Kräfte sind keine Materie. Sie sind keine Strahlung. Die Behauptung, Gravitation
werde von einer Masse "abgestrahlt", ist folglich ebenfalls falsch. Wenn sie aber nicht "abgestrahlt" werden, unterliegen
sie auch nicht der Bewegung. Deshalb bilden sie auch keine "Wellen". Nur materielle Objekte können in Bewegung sein.
Kräfte breiten sich nicht aus, bewegen sich nicht von einem Ort zum anderen, sie sind keine materiellen Objekte.
Der Begriff Bewegung kann auf eine Kraft nicht angewendet werden. Folglich breitet sich die Gravitation nicht mit der
Vakuumlichtgeschwindigkeit im Raum aus, ihre Wirkung ist instantan. Die mit großem Aufwand betriebene Suche
nach Gravitations"wellen" ist nichts anderes als die Jagd nach einem Phantom. Würde sich die Gravitation "bewegen",
müßten die Gleichungen der Keplerschen Gesetze Abhängigkeiten von diesen Bewegungen enthalten. Das aber
ist nicht der Fall. Die Gleichungen ermöglichen die Berechnungen der Planetenumlaufbahnen, ohne daß Laufzeiten
der Gravitationskräfte zwischen den Planeten und der Sonne beachtet werden müßten, die ganz erheblich wären.
Zwischen Sonne und Erde betrüge diese Laufzeit 8 min 20 s (150 Mio. km / c). Auch die Newtonsche Gravitationsgleichung
wäre dann falsch.
Bei rationaler Betrachtung entstehen zwei ganz allgemeine Feststellungen:
Gravitationswellenforschung
kommt mir vor wie die Suche nach Salzkristallen in destilliertem Wasser.
* * * *
Der "Anfang" des Universums kann genauso einleuchtend erklärt werden
wie der "Anfang" einer Geraden.
Und das "Ende" des Universums liegt genau auf dem "Ende" dieser Geraden.
* * * *