bearbeitet: 04.08.2012     

Ein Brief an den Astrophysiker Dr. Arnold Benz, Professor für Astrophysik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.

Ist die Urknalltheorie das einzig akzeptable Weltmodell?

Nachfolgend gebe ich einen Schriftverkehr mit Prof. Dr. Arnold Benz wieder, dessen Probleme meiner Auffassung nach von sehr allgemeinem Interesse sind. Arnold Benz ist Professor für Astrophysik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.

Der Naturwissenschaftler und Theologe lic. theol./dipl. rer. nat./Gymnasiallehrer Felix Sachs aus St. Gallen, mit dem ich seit vielen Jahren einen intensiven Gedankenaustausch führe, hat mich auf ein Interview hingewiesen, das Prof. Benz dem Schweizer Rundfunksender DRS 1 gegeben hat. Gesprächsführerin war Frau Simone Hulliger. Im Interview hat er einige Feststellungen getroffen, die Herr Sachs und ich für sachlich unrichtig halten. Deshalb habe ich Prof. Benz angeschrieben, um ihm, wie vor mir schon Herr Sachs, meine Einwände mitzuteilen.



Beelitz, 27.06.2012

Sehr geehrter Herr Professor,

ich bin Dr. Manfred Pohl, emeritierter wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Potsdam, Informatiker, Physiker, Mathematiker, außerdem aktiv tätig auf den Gebieten Sprachwissenschaften und Kosmologie.

Herr Felix Sachs aus St. Gallen hat mir, wie er Ihnen gegenüber ankündigte, die E-Mail-Korrespondenz übersandt, die er mit Ihnen und Frau Simone Hulliger vom Sender DRS 1 geführt hat. Ihr Interview mit Frau Hulliger habe ich mir im Internet angehört.

In Ihrem Brief an Herrn Sachs vom 18. Mai 2012 hatten Sie geschrieben:

"Urknall bedeutet, dass das Universum aus einem heissen und dichten Zustand entstand und seither expandiert. Jeder gute Astrophysiker würde noch so gerne eine neue Theorie lancieren und damit berühmt werden. Der Nobelpreis wäre sicher. Es gibt effektiv aber keine Alternative Theorie, die irgendwie von Relevanz wäre."

Der erste Satz ist nicht richtig, denn die Urknallhypothese samt Expansionsfiktion, Nukleosynthese und "dunkler Materie" ist reiner Aberglaube. Fast alle ernsthaften Physiker wissen: Die Widersprüche zwischen dieser Theorie und den astronomischen Beobachtungen der letzten Jahrzehnte lassen eine längere Aufrechterhaltung der Theorie nicht mehr zu. Das gegenwärtige Festhalten an der Theorie fußt nicht auf einer wissenschaftlichen Methode, sondern ausschließlich auf Konventionen.

Auch der letzte Satz ist nicht richtig. Wegen der Ablehnung der Urknallhypothese durch eine rasch zunehmende Zahl weltweit anerkannter Wissenschaftler wäre es höchst verwunderlich, wenn es zu einem so massiven Irrglauben keine Alternative gäbe. Es gibt bereits mehrere Ansätze, die einen Ausweg zeigen.

Der Hauptwiderspruch, von dem alles ausgeht, ist die zwanghafte Vorstellung, das Universum müsse einen Anfang gehabt haben. Das ist unglaubwürdig, weil völlig abwegig. Es widerspricht grundlegenden, zuverlässig bewiesenen Naturgesetzen. Auf den Naturgesetzen basierende logische Überlegungen führen unweigerlich dazu, daß das Universum, das heißt, die Raumzeit und die sich in ihr bewegende Materie, ewig existiert, keinen Anfang hatte und kein Ende haben wird. Die heute verbreitete Fehlauffassung über einen Anfang des Universums wurde maßgeblich begünstigt durch eine falsche Darstellung des Wesens der Materie, die sich zunehmend in den letzten etwa 20 Jahren verbreitet hat. Danach wird die Energie aus der Materie herausgelöst und ihr entgegengestellt, man spricht von Materie einerseits und Energie andererseits. Dieser Fehler erlaubt in der Folge, falsche Schlüsse zu deklarieren, nach denen Masse in Energie "umgewandelt" werden kann und umgekehrt. Dies jedoch widerspricht einem Grundprinzip der Naturwissenschaft, dem Energieerhaltungssatz. Betrachtet man ihn zusammen mit der Masse-Energie-Äquivalenz (E=m*c2), ergibt sich zwingend, daß Masse und Energie nur gemeinsam als zwei Erscheinungsformen ein und derselben Kategorie, der Materie, angesehen werden können. Ebenso wie Energie kann auch Masse nicht entstehen oder verschwinden, denn das Verhältnis von Energie zu Masse ist konstant (E/m=c2). Dies ist im Kern die Widerlegung der Auffassung, das Universum sei aus einem heißen und dichten Zustand "entstanden".

Es gibt eine Theorie, die im wesentlichen alle Unbegreiflichkeiten der Urknalltheorie ausräumt, und die im Kern sehr einfache und faßliche Erklärungen für die kosmischen Vorgänge und Zusammenhänge liefert. Leider sind die heutigen im Amt etablierten Kosmologen ähnlich einem Kult auf die Urknallhypothese wie auf ein Dogma fixiert, so daß kaum ein aufstrebender Wissenschaftler es wagt, gegen den sogenannten "Mainstream" aufzutreten. Das ist nicht verwunderlich. Mir sind Fälle bekannt, in denen hochangesehene Wissenschaftler mit Auftritten gegen die Urknalltheorie Position, Rang und Namen verloren haben. Der Name Halton Arp sollte als Beispiel ausreichend sein, er ist Ihnen sicher bekannt.

Die alternative Theorie, von der ich spreche, die Rotationstheorie, ist in meinem Buch Die Urknallhypothese, ein Hindernis für die kosmologische Forschung, Re Di Roma-Verlag Remscheid, 2011, ISBN 978-3-86870-353-5, beschrieben. Einen Nobelpreis beanspruche ich dafür nicht, auch berühmt zu werden ist nicht mein Ziel, es würde mir schon genügen, wenn ich dazu beitragen könnte, das untaugliche Postulat eines Urknalls durch eine auf Wissenschaftlichkeit und Logik basierende Hypothese zu ersetzen und damit der kosmologischen Forschung die zur Zeit versperrte Vorwärtsentwicklung zu ermöglichen.

Falls Ihr Zeitfond oder andere Gründe es Ihnen nicht erlauben, das Buch zu lesen, gibt es auf wenigen Seiten eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente und theoretischen Ansätze auf meinem privaten Internetplatz, zu finden unter
http://hauptplatz.unipohl.de/Wissenschaft/Hintergruende.htm
oder wahlweise in Englisch unter
http://hauptplatz.unipohl.de/Wissenschaft/Backgrounds.htm.

Noch eine zweite Aussage war in Ihrem Interview nicht richtig dargestellt. Es ist Ihre Aussage, die die Gegner der Urknallhypothese sinngemäß als eine aussterbende Spezies darstellt, so als würden sich immer mehr von ihnen der Urknalltheorie zuwenden. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Die Zahl der Wissenschaftler, die in der Urknalltheorie eine Irrlehre erkannt haben, nimmt ständig zu. Zum Beispiel wurde der offene Brief an die Wissenschaftsgemeinschaft gegen die Urknallhypothese, erschienen am 22. Mai 2004 in der Zeitschrift New Scientist, der bei seinem Erscheinen von 33 Wissenschaftlern unterzeichnet war, nach seiner Veröffentlichung von mehr als 500 namhaften Wissenschaftlern weltweit nachunterzeichnet. Die ganze Liste kann man im Internet unter http://cosmologystatement.org einsehen.

Sehr geehrter Herr Professor, sollten Sie zu meiner Theorie eine positive Erkenntnis erlangen können oder auch kritische Bemerkungen zu ihr haben, wäre ich über eine Mitteilung Ihrerseits sehr erfreut. Ich bin mir darüber im klaren, das eine Zustimmung zu einer anderen als der Urknalltheorie in der heutigen Zeit ein Risiko birgt, deshalb gebe Ihnen einschränkungslos die volle Zusicherung, in einem solchen Falle nichts von Ihrer eventuellen Antwort an anderer Stelle zu Ihrem Nachteil zu verwenden, sofern Sie sich nicht selbst entschließen, sich einer logisch begründeten Denkweise zu öffnen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Manfred Pohl

Beelitz, 04.08.2012

Resümee

Eine Antwort von Prof. Benz habe ich nicht erhalten. Das kann mehrere Gründe haben.

Das dritte halte ich mit höherer Wahrscheinlichkeit für zutreffend.

Dr. Manfred Pohl