bearbeitet: 02.02.2020     

Was geschiet zur Zeit in der Klimaforschung?

Einige Bedenken von Dr. Manfred Pohl

Wie soll sich ein Mensch verhalten, der sich für eine Wissenschaft interessiert, in der er keine Grundausbildung in den tragenden Disziplinen hat? Zunächst einmal scheint er gnadenlos möglichen Fehlern der Branche ausgeliefert zu sein, da er sie nicht beurteilen kann und vermutlich der Meinung ist, man könne den Experten wohl vertrauen. Aber nicht alle Experten, die für eine Wissenschaft Daten liefern, sind auch imstande, diese Daten richtig zu bewerten und praktikable Schlüsse daraus abzuleiten. Zu diesen Experten gesellen sich dann noch Leute, die glauben, etwas davon zu verstehen und sich deshalb aus ihrer Sicht dazu äußern, was sehr oft auch zu unseriösen Ergebnissen führen kann. So greifen auch Politiker solche Themen auf und bewerten Zahlen in einer Weise, in der Wissenschaftlichkeit eine untergeordnete Rolle spielt. Populismus und parteipolitische Interessen rücken in den Vordergrund. Dadurch entsteht unter Umständen eine Lage, in der ganze Völker oder Teile davon verunsichert und in die Irre geführt werden.

So schlägt gegenwärtig den Völkern der Welt Tag für Tag die ungezähmte Hysterie um einen sogenannten "menschengemachten" Klimawandel in die Ohren, der die Erde ruinieren würde, sollten wir unseren Energiehaushalt nicht grunglegend verändern. Viele Menschen haben nur begrenzte Kenntnisse in der Geologie und der Klimaforschung und vertrauen den Experten, die alles andere als frei von Irrtümern sind. Es werden aber auch Berichte und Zahlen von verschiedenen Gremien angeboten, in denen weniger Experten und Wissenschaftler sind, die also glauben, etwas davon zu verstehen, sich aber ebenfalls oft in grundsätzlichen Irrtümern befinden. Wenn deren Äußerungen in das Panikschema der Politik passen, haben sie auch eine Chance zur breiten Veröffentlichung und führen zur weiteren Verunsicherung der Völker.

Zweifelsfrei ist ein Klimawandel im Gange, jeder kann ihn sehen. Können wir aber einen "menschengemachten" Klimawandel begründen? Ich kann die Vermutung nicht unterdrücken, daß im Vorgehen der Politik zu diesem Problem viel Unwissenheit und eine große Menge populistischen Getöses und politischer Geldschneiderei enthalten ist. Der Anteil des menschlichen Energieaufkommens an der Energiebilanz der Erde ist verschwindend gering, ich komme darauf noch zurück. Es erscheint mir angesichts solcher Analysen stark übertrieben, wenn behauptet wird, der Mensch könne durch die Umgestaltung seines Energieverbrauches nennenswerten Einfluß auf den Klimawandel ausüben, er habe es in der Hand, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Hat er das wirklich, oder wird der Klimawandel im wesentlichen doch durch geologische und kosmische Prozesse gesteuert? Dann müßten wir begreifen, daß wir die Prozesse nur beobachten können und uns anpassen müssen.

In den 1960er Jahren gab es schon einmal Tendenzen zu behaupten, der Mensch beherrsche die Natur. Sehr schnell mußten wir diesen Irrtum wieder ablegen. Der Mensch beherrscht die Natur überhaupt nicht. Er hat bisher nur bewiesen, daß er großen Schaden anrichten kann. Jährlich werden weltweit rund 300.000 Quadratkilometer Wald abgeholzt oder abgebrannt (das sind soviel wie 84 % der Fläche Deutschlands) - die Brände in Australien in den Jahren 2019/20 sind darin nicht enthalten. Etwa die Hälfte davon betrifft die Tropenländer Brasilien, Demokratische Republik Kongo und Indonesien.
(Quelle: Global Forest Watch, 2017)

Ich bin mir angesichts solcher Zahlen sicher, daß die grassierende Abholzung der Regenwälder der Welt einen weit größeren Einfluß auf das Weltklima hat, als der Energieverbrauch der Menschheit. Ich bin mir auch sicher, daß die großindustrielle Überfischung der Weltmeere, die das biologische Gleichgewicht in den Ozeanen zerstört, einen sehr viel größeren Schaden anrichtet, als die Verbrennung fossiler Brennstoffe durch den Menschen.

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang auch das sogenannte Dieselproblem. Die ständig steigende Anzahl der weltweit im Einsatz befindlichen Großflugzeuge, Containerschiffe, Kreuzfahrtschiffe, Großfischereischiffe, Autobusse, Schwerlastkraftwagen und vieler anderer diesel- und schwerölgetriebener großer technischer Anlagen haben gegenüber der gesamten Diesel-Pkw-Flotte der Welt ein Vielfaches des Schadstoffausstoßes. Sie stehen aber kaum in der Kritik. Ausschließlich der Diesel-PKW wird als klimagefährlich an den Pranger gestellt, den Diesel-PKW-Fahrern wird ein schlechtes Gewissen eingeredet, in den Städten werden partielle Fahrverbote ausgesprochen. Das läßt nach meinem Empfinden die Wissenschaftlichkeit sehr vermissen.

Und wie steht es um dem Umgang mit den Kohlekraftwerken? Schaut man auf die gegenwärtige Entwicklung der Kohleverstromung in der Welt, ergibt sich das folgende Bild: Indien plant neue Kohlekraftwerke mit mehr als 60 GW (Gigawatt), in China sind es noch mehr, 300 neue Kohlekraftwerke plant China in der Welt zu bauen. In 59 Staaten treiben Unternehmen und Investoren den Bau von Kohlekraftwerken voran. Insgesamt sind derzeit weltweit 1.380 Kohlekraftwerke mit zusammen 672 GW in Planung. Mit 672 GW wird die Kohleleistung um 33 Prozent steigen. Dann beträgt das Energieaufkommen der Welt aus der Kohleverstromung 2.036 GW. Der weltweit größte Kraftwerksplaner ist dabei Chinas National Energy Investment Group (NEI), die Kraftwerke mit 37,8 GW plant. All diese Prozesse sind angetrieben durch die grenzenlose Geldgier von Magnaten und Wirtschaftsverbänden. Der Einfluß auf das Weltklima spielt in diesen Planungsvorgängen überhaupt keine Rolle. Für mich entsteht dabei die Frage nach dem Wert des forcierten Ausstiegs Deutschlands aus der Kohleverstromung. Das Gesamtaufkommen betrug hier im Jahre 2017 75 GW, das entsprach 3,7 % des Weltaufkommens.
Quelle für die Zahlenangaben: https://www.erneuerbareenergien.de/archiv/1380-geplante-kohlekraftwerke-gilt-es-zu-verhindern-150-437-109796.html.

Die Menschheit hätte also sehr viel Wichtigeres zu tun, als Autos zu bekämpfen und eine weltweite kollektive Klimapsychose zu initiieren, die am Ende keine wesentlichen Effekte hervorbringen wird. Dieser Kampf hat mit Sicherheit auf das Weltklima keine nennenswerten Einflüsse, er beflügelt letztlich nur die kriminellen Gruppierungen, die beinahe täglich in großen Städten Fahrzeuge abbrennen. Aber in den Bereichen, in denen der Mensch tagtäglich unumkehrbaren Schaden anrichtet, gibt es außer Appellen, Vorschlägen und wortgewaltigen Formulierungen keine durchgreifenden Aktivitäten.

Ein Klimawandel ist auf der Erde in der Tat ein Prozeß, der gegenwärtig objektiv vorhanden ist. Sicher ist auch unbestreitbar, daß der Mensch durch seine Tätigkeit einen moderaten Einfluß auf das Tempo dieses Prozesses hat. Es erscheint aber sehr vermessen zu behaupten, er könne diesen Prozeß aufhalten oder sogar umkehren. Für diese Feststellung gibt es zwei Gründe.
Erstens ist die Wissenschaft noch nicht ausreichend entwickelt, um die Elemente dieser Einflüsse korrekt einschätzen und quantitativ bestimmen zu können.
Zweitens hat die menschliche Gesellschaft in ihrem derzeitigen Entwicklungsstand nicht den Reifegrad, grundsätzlich richtige wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umsetzen zu können.

Im Internet habe ich zu diesem Thema ein Portal gefunden, das unter der Adresse Klimafakten.de Beiträge veröffentlicht, die das eben Gesagte zeigen. Ich habe mich deshalb entschlossen, eine dieser Veröffentlichungen zu zitieren und mit kritischen Kommentaren zu versehen.

Oft erhalte ich angesichts solcher kritschen Beiträge Drohungen, mit denen mir wegen des Zitierens kompletter Textpassagen eine Urheberrechtsverletzung unterstellt wird, wohl um damit vom Sachinhalt abzulenken. Solchen Zusendern empfehle ich, im Deutschen Urheberrechtsgesetz (UrhG) den § 51 nachzulesen.


Ein Beitrag der Redaktion Klimafakten.de
mit Kommentaren von Dr. Manfred Pohl
Quelle: https://www.klimafakten.de/meldung/was-wir-mit-hoher-sicherheit-ueber-den-klimawandel-wissen

Was wir mit hoher Sicherheit über den Klimawandel wissen
oder was wir zu wissen glauben und uns dabei substantiell irren

"Die Wissenschaft ist sich noch uneins", heißt es oft in Debatten um den Klimawandel. In der Tat gibt es rund ums Klima noch eine ganze Reihe offener Fragen - nicht umsonst forschen weltweit tausende Wissenschaftler am Thema. Doch Fakt ist: Über viele grundlegende Punkte ist sich die Klimaforschung längst einig, da genügend und robuste Hinweise dazu vorliegen. Wenn jemand formuliert "Fakt ist", dann eine Behauptung nachsetzt, ohne den Ansatz eines Beweises zu liefern, ist das Ganze reichlich dünn genäht, von Wissenschaft zur reden, ist in solcher Darstellung wohl daneben.

Dies betrifft vor allem den Einfluss des Menschen auf das Erdklima als Gesamtsystem. Gerade hierin gibt es eine Vielzahl von strittigen Meinungen. Dabei rede ich nicht von Donald Trump, sondern von seriösen Wissenschaftlern. Die Unsicherheiten beziehen sich auf damit verbundene Details, etwa auf den genauen Umfang oder die exakten Folgen der Erderwärmung, hauptsächlich jedoch auf die Auswirkungen des Klimawandels innerhalb des Klimasystems - etwa die unterschiedliche Verteilung der Erwärmung, Auswirkungen auf die Strömungen in Atmosphäre und Ozean und Veränderungen des regionalen Klimas (die extrem komplex und damit sehr schwierig zu erfassen sind). Man könnte das Klima mit einem Wassertopf auf dem Herd vergleichen: Während mit großer Sicherheit voraussehbar ist, was beim Heizen der Herdplatte geschieht (bei 100 Grad Celsius beginnt das Wasser zu kochen - zu sieden, um korrekt zu sein), ist kaum vorhersehbar, wann und wo wie viele Blasen aufsteigen werden. Die Projektion regionaler Klimaänderungen wird auch in Zukunft große Unsicherheiten enthalten. Eine seltsame Logik: Wir wissen zwar nicht, wie sich die Klimaänderungen im einzelnen auswirken werden, aber insgesamt ist der Mensch schuld. - In der Darstellung fehlt jeglicher Zusammenhang mit dem Einfluß des Menschen. Ein Schuldiger muß her - und er ward gefunden. Das ist so nach Art der mittelalterlichen Hexenverbrennung. Ist das Wissenschaft? - Nein. Sie ist weit weg.

Weil aber hinter den (spannenden) Debatten um offene Forschungsfragen häufig verblasst, was bereits geklärt ist bzw. wo robuste Resultate vorliegen, haben wir hier einige jener Punkte zusammengestellt, über die es in der Klimaforschung praktisch keine Kontroverse mehr gibt:

Kohlendioxid und andere Treibhausgase in der Atmosphäre werden mehr
Stimmt. Und welchen Anteil daran hat der Mensch? Ich zeige es weiter unten.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Gehalt von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre von etwa 280 ppm auf rund 395 ppm (parts per million, Teilchen pro Million Luftmoleküle) zugenommen. Allein seit 1958, als systematische Messungen begannen, stieg der Wert um 24 Prozent. Die Zahlen sind suspekt. Glaubwürdigere Zahlen folgen weiter unten. Übrigens: Was sind "Kohlendioxid-Teilchen"? Die Maßeinheit kommt sicher auch nicht aus seriösen wissenschaftlichen Quellen. Sinnvollerweise mißt man den CO2-Gehalt in % von Volumen oder Masse. So hoch wie heute lag die CO2-Konzentration niemals in den zurückliegenden 800.000 Jahren (woher hat man die Ergebnisse aus 800.000 Jahren?). Es gibt mehrere Belege dafür (welche?), dass der Anstieg auf die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Erdöl zurückgeht - so lässt sich mittels Isotopenanalyse nachweisen, dass im atmosphärischen CO2 der Anteil prähistorischen Kohlenstoffes zunimmt. Lauter spekulativ hingeworfene Zahlen und unbewiesene Fakten. Und woher kommt die Schlußfolgerung, daß der Mensch allein das bewerkstelligt? Ich verfüge zum Beispiel über Zahlen, die von Wissenschaftlern dieser Branche erarbeitet wurden. Sie sagen aus, daß die gesamte Energiebilanz der Menschheit im Jahre 2004 die Größe 432·1018 Joule (432 Exajoule) hatte. Auf die Erdoberfläche umgerechnet ergibt das den Wert von 0,026 W/m2. Die Gesamtenergiebilanz der Erde, sie haben Klimatologen berechnet, betrage 342 W/m2. Sollten diese Ausgangswerte richtig sein, ergäbe sich daraus ein Anteil des Menschen an der Energiebilanz der Erde von 0,0076 %. Kann der Mensch mit diesem Anteil das Klima verändern? Und noch dazu ganz allein?

Auch die Konzentration anderer Treibhausgase steigt. Jene von Methan zum Beispiel hat sich in den vergangenen 150 Jahren mehr als verdoppelt. Einen solch starken Anstieg in derart kurzer Zeit gab es nie in den letzten 800.000 Jahren, und es gibt starke Belege, dass er das Ergebnis menschlicher Aktivitäten ist. Wo sind diese "starken Belege"? Allein die Behauptung beweist den menschlichen Einfluß nicht. Und die Zahlen sind nicht belegbar. Exakte Meßergebnisse werden erst seit etwa 200 Jahren erbracht, von den anderen 799.800 Jahren wissen wir nichts. Man weiß, das große Mengen Methan in den Meeresböden gebunden sind. Zu den Mechanismen ihrer Freisetzung gibt es derzeit aber nur sehr widersprüchliche Vorstellungen. Mit Behauptungen wie oben ist also ein sehr zurückhaltender Umgang geboten.

Der Mensch ist seit Jahrzehnten der wichtigste Faktor für Klimaänderungen
Wenn man das nicht beweist, die die Bemerkung gar nichts wert. Es ist mehr oder minder lautstarkes laienhaftes Getöse ohne Sachinhalt. Zunächst einmal bei der Energiebilanz habe ich oben gezeigt, daß der Mensch einen kaum nennenswerten Einfluß hat.

Diese menschengemachten Veränderungen - nun sagen die Autoren "diese", weil sie es oben so hingeschrieben haben - und sie sagen "menschengemacht", obwohl das bis hierher noch gar nicht gezeigt wurde. Ob es wohl weiter unten noch kommt? der Atmosphäre verstärken den natürlichen Treibhauseffekt. Andere menschengemachte Klimafaktoren (zum Beispiel Luftpartikel in der Atmosphäre - aha, Luftpartikel in der Luft, das soll ja öfter vorkommen, und die hat der Mensch dahinein gebracht? Das ist natürlich die pure Wissenschaft.) mildern diesen zusätzlichen Treibhauseffekt aber etwas, deren genaue Wirkung lässt sich allerdings noch nicht exakt beziffern. Wieder dieselbe Logik: Der Mensch ist schuld, aber genaues weiß man nicht. Eines müßte aber in diesem Durcheinander erklärt werden: Ist es nun der natürliche oder der zusätzliche, oder vielleicht der "menschengemachte" Treibhauseffekt?

Vor allem die Erwärmung in den letzten 60 Jahren ist nur durch den menschlichen Einfluss erklärbar. Natürliche Klimafaktoren (etwa Schwankungen der Sonnenaktivität) hatten in dieser Zeit kaum einen Einfluss auf die Erderwärmung, weil sie sich kaum verändert haben. "Nur" durch den Menschen…Das hört sich so an, als kennten die Autoren alle natürlichen Klimafaktoren und deren Relation zum menschlichen Einfluß, von denen sie jedoch nur einen einzigen zu nennen vermögen. Die Sonnenaktivität hat sich gewiß kaum verändert, das dauert noch einige Milliarden Jahre, was aber ist mit den anderen, den geologischen, den geophysikalischen, den seismischen, den vulkanologischen, den meteorologischen? Viele Einflüsse sind noch unbekannt. Woher wissen die Autoren das alles mit dieser verblüffenden Sicherheit? ich sage es in aller Einfachheit: Sie wissen es nicht. Ernstzunehmende Wissenschaftler werfen nicht in so unkontrollierter Art und Weise leichtfertig mit solchen Behauptungen um sich. Zudem entsprechen beobachtete Veränderungen genau dem Muster, das durch einen erhöhten Treibhauseffekt zu erwarten ist, z.B. die Abkühlung der oberen Atmosphärenschichten. Was der Satz aussagen oder beweisen soll, erschließt sich nicht. Vermutlich verstehen das auch die Autoren nicht.

Die Erde hat sich in den letzten 150 Jahren deutlich erwärmt.
Die Feststellung ist trivial, aber völlig nutzlos, wenn man nichts Konkretes dazu sagen kann. Greift man aber auf die gesicherte Erkenntnis zurück, daß Glaziale und Interglaziale (Kaltzeiten und Warmzeiten) auf der Erde schon immer einander abgelöst haben, in denen die Temperaturdifferenzen erheblich größer waren als die unten zitierten 0,8 K, verliert der Satz seine Bedeutung vollends.

Die Temperaturen an der Erdoberfläche zeigen eine deutliche Erwärmung. Seit 1850 - dem Zeitpunkt, ab dem verlässliche Daten existieren - sind sie im weltweiten Durchschnitt um etwa 0,8 Grad Celsius gestiegen (mit einer Unsicherheitsspanne von plus/minus 0,2 Grad Celsius).

Die Erwärmung fand nicht linear statt, sondern wurde durch vorübergehende Perioden mit leichter Abkühlung unterbrochen und enthält relativ starke Schwankungen von Jahr zu Jahr. Das verwundert ja auch nicht, denn sie wird von sehr vielen zufälligen Faktoren bestimmt, die man folglich nicht vorhersagen kann. So kann man das Weltklima auch nicht "von Jahr zu Jahr" interpretieren, das ist gegenstandslos. Im vorigen Jahr hatten wir keinen Schnee, in diesem schneite es wieder. Steht uns nun eine Eiszeit bevor? Solche Schwankungen lassen sich nur mit Wahrscheinlichkeitswerten beurteilen. Die Verabsolutierung der Abläufe als den Einfluß des Menschen erkennen zu wollen, liegt abseits der Realität. Natürliche Einflussfaktoren (Sonne, Vulkane) und interne Schwankungen (El Niño und andere ozeanische Strömungen) können die Trends der globalen Temperatur auch über zehn oder mehr Jahre merkbar beeinflussen. Die Erwärmung passierte außerdem nicht geografisch gleichförmig. Einige Regionen, vor allem in den nördlichen Breiten, haben sich stärker erwärmt; es gibt auf der Welt aber auch Gegenden, die sich nur schwach erwärmt oder gar leicht abgekühlt haben. Das mag an der Meteorologie liegen. Die kümmert sich aber weniger um das Klima, mehr um das Wetter. Alles in allem sind es aber zufällige Einflüsse, die selbst mit den mathematischen Methoden der Stochastik schwer zu quantifizieren sind.

Seit 1970 war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorhergegangene
Darin ist kein Nachweis einer Klimaerwärmung zu erkennen, denn der Prozeß verläuft nicht linear - haben die Autoren oben selbst festgestellt.

Mittelt man die Oberflächentemperaturen für die einzelnen Jahrzehnte, um kurzfristige, natürliche Schwankungen des Klimas herauszufiltern, so zeigt sich: Jede Dekade seit den 1970er Jahren war deutlich wärmer als die Dekade vor ihr. Bei der Analyse von Klimadaten aus Baumringen, Tropfsteinhöhlen u.ä. ergibt sich, dass der Zeitraum von 1981 bis 2010 auf der Nordhalbkugel mit mindestens 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit wärmer war als jede andere 30-Jahres-Periode in den letzten 800 Jahren. Das sind bedeutungslose Zahlenspielereien, mit denen überhaupt keine Aussage zum Klima vorgenommen werden kann. Außerdem ist die Aussage falsch, denn von den 800 Jahren kennen wir 600 gar nicht.

Viele weitere Indikatoren belegen eine anhaltende Erderwärmung
Eine weitere Bemerkung ohne Inhalt. Alle unten genannten Indikatoren beweisen den Zusammenhang mit der menschlichen Aktivität nicht, und eine "anhaltende" Erderwärmung ist so nicht zu zeigen.

Ein Großteil der Gletscher weltweit verliert an Masse. Das grönländische Festlandeis schmilzt mit zunehmender Geschwindigkeit. Die Meeresspiegel steigen. Die winterliche Schneebedeckung auf der Nordhalbkugel hat in den letzten 90 Jahren deutlich abgenommen. Die Dauerfrostgebiete schmelzen in ungewöhnlichem Ausmaß. Die Ausdehnung des Meereises rund um den Nordpol geht seit 30 Jahren stark zurück. Die oberen Schichten der Weltmeere haben sich in den vergangenen vier Jahrzehnten deutlich erwärmt. Die Aufreihung verschiedener Vorgänge auf der Erde zeigt nur scheinbar einen Trend zur allgemeinen Erwärmung, die Vorgänge haben jedoch eine Vielzahl verschiedener Ursachen. Der von den Autoren offenbar gewünschte Zusammenhang mit der Tätigkeit des Menschen ist auf diese Weise nicht herauszuarbeiten. Insgesamt haben die Wassermassen der Ozeane mehr als 90 Prozent der Energie absorbiert, die zwischen 1971 und 2010 zusätzlich von der Erde aufgenommen wurde. Die letzte Zahl ist vermutlich sogar falsch. Denn das relative thermische Gleichgewicht der Erde ist ja eben dadurch bedingt, daß die Erde die aufgenommene Energie (Sonneneinstrahlung) unter Berücksichtigung der Wienschen Verschiebung auch wieder in den Raum abstrahlt. Völlig unklar ist die Formulierung von der "zusätzlich" aufgenommenen Energie. Welche soll das sein? Woher kommt sie? Vom Menschen? Dann ist sie, wie oben gezeigt, vernachlässigbar klein.

Einige Folgen des Klimawandels zeichnen sich bereits deutlich ab
Ein politisches Schlagwort, mehr nicht. Für eine wissenschaftliche Klimaanalyse unbrauchbar.

Seit den 1950er Jahren sind Tage mit Hitzerekorden häufiger geworden und solche mit Kälterekorden seltener. Die Subtropen beginnen sich polwärts auszudehnen, die Zugbahnen außertropischer Stürme haben sich verändert. Was soll man mit diesen Vermutungen anfangen, wenn sie nicht mit Zahlen unterlegt sind. Es gibt zu all diesen Behauptungen viele Statistiken aus ganz verschiedenen Quellen, die sich zum Teil diametral widersprechen. Welchen davon soll man nun glauben, welche soll man verwerfen? Klarheit wird mit solchen Aufzählungen nicht geschaffen. Die Weltmeere nehmen nicht nur Wärme auf, sondern auch einen Gutteil des menschengemachten Kohlendioxids. Das ist eine suggestive Falschdarstellung. Die CO2-Aufnahme des Meeres ist ein Gleichgewichtsprozeß, der durch die Gesamtmenge CO2 in der Atmosphäre gesteuert wird. Wie hoch ist sie? 0,04 Volumen-% CO2 sind in der Atmosphäre (das sind 0,06 Massen-%); davon produziert die Natur 96%, der Mensch 4%. Der "menschengemachte" Anteil ist also 4% von 0,04%, heißt 0,0016%. Das ist der Betrag (der "menschengemachte"), der die Gleichgewichtsreaktion zusätzlich beeinflußt. Dies führt zu einem Sinken des pH-Wertes, die Ozeane versauern. Für Korallen und andere Meereslebewesen ist dies lebensbedrohlich. Dieses Horrorszenario ist also mit den obigen Zahlen nicht auf den Menschen zurückzuführen.

Die Erde wird sich weiter erwärmen, der Meeresspiegel ansteigen
Eine Prophezeiung, die nicht beweisbar ist. Es ist spekulative Phantasterei. Das einzige, das man sagen kann: Wenn sich die Erde erwärmen sollte, dann stiege der Meeresspiegel. Niemand kann sagen, ob und wann sich die Erderwärmung wieder umkehren wird.

Mit weiteren Treibhausgasemissionen, an denen der Mensch, wie ich oben erwähnte, mit 4% beteiligt ist (!), wird die globale Temperatur weiter steigen, und die entsprechenden Folgen werden sich verstärken. Weltweit werden warme Tage und Nächte noch häufiger und kalte Tage und Nächte noch seltener werden. Es wird mit großer Sicherheit zu einem weiteren Abschmelzen von Eismassen und einem Anstieg des Meeresspiegels kommen. Wenn aber die Treibhausgasemission der einzige Grund für all das sein sollte, was man noch beweisen müßte, wäre der Einfluß des Menschen unbedeutend. Wir müssen hinnehmen, daß wir die Vorgänge nur beobachten können und uns anpassen müssen, denn der Mensch beherrscht die Natur nicht. Auch wenn die Treibhausgasemissionen gebremst werden, wird diese Entwicklung noch mehr als hundert Jahre oder länger weitergehen. Die Landoberflächen werden sich stärker erwärmen als die Ozeane und die Arktis stärker als andere Regionen. Gleich drei aus der Luft gegriffene Behauptungen ohne auch nur den Versuch einer Begründung, geschweige denn eines Beweises.

Die Niederschläge werden mehr, ihre Verteilung wird extremer
Zunächst muß die Herkunft solcher Vermutungen geklärt und mit nachweisbaren Tatsachen belegt werden. Mit wilden Spekulationen, die hier nachfolgen, ist nichts beschreibbar.

Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen, weshalb die Erderwärmung zu einer Zunahme der gesamten weltweiten Niederschläge führt. Diese Logik ist ein Kopfstand. Warum sollte es mehr regnen, wenn doch mehr Wasser in der Luft bleibt? Es regnet doch erst, wenn die relative Feuchte sie Sättigung (100%) überschreitet. Das geschieht aber bei Abkühlung. Mehr regnen würde es folglich nur, wenn die Differenz zwischen Erwärmung und Abkühlung größer würde. Aus einer allgemeinen Erwärmung ist das aber nicht abzuleiten. Aber nachfolgend kommt es noch heftiger: Zugleich wird die räumliche und zeitliche Verteilung extremer: Dort und dann, wo es bereits heute häufig regnet, wird es noch häufiger und noch stärker regnen, während an Orten und zu Zeiten geringen Niederschlags der Regen noch spärlicher wird. Solche geistigen Salti mortali kennt man in der Regel aus der Politik. Hier soll es doch aber um Wissenschaft gehen, oder? Davon erkennt man aber bei dieser Art Argumentation rein gar nichts. Damit steigt automatisch auch das Risiko von Hochwässern und Fluten in Regionen, die bereits heute von solchen Ereignissen betroffen sind. Ebenfalls ziemlich verlässlich ist die Vorhersage, dass die Niederschläge im Sommer und Herbst in den Subtropen und nördlich angrenzenden Gebieten (z.B. Mittelmeerraum) abnehmen, während in hohen nördlichen Breiten die Niederschläge allgemein zunehmen. Usw. usf. Es ist wie Wahrsagerei.

Der gesamte Beitrag hat mit der Klimaforschung und der Wissenschaft, die sie voranbringt, sehr wenig zu tun. Es werden viele Vermutungen wie axiomatische Fakten präsentiert, völlig unbewiesen, spekulativ. Verwendete Zahlen sind allzu häufig suspekt, zudem werden riskante Schlüsse daraus hingeworfen, die keiner sachlichen Prüfung standhalten. Bei genauem Hinsehen erweist sich der Beitrag als Erfüllungsgehilfe einer populistischen Panikpolitik, mit der man bedauerlicherweise immer wieder Massen manipulieren kann. An den weltweiten Debatten zu diesem Thema sind allzu viele beteiligt, die manches vom Hörensagen aufnehmen, aber von der Wissenschaft, die hinter der Klimaforschung steht, so gut wie gar nichts verstehen, jedoch glauben, über erweiterte Kenntnisse zu verfügen. Genau das ist die Ursache für die gegenwärtig weltweit grassierende Klimahysterie, mit der ein Schuldiger für einen zum überwiegenden Teil natürlichen Prozeß ausgemacht wurde: Der Mensch. "Der Mensch beherrscht die Natur", haben wir in den 1960ern einmal behauptet. Sehr schnell mußten wir uns von diesem Irrtum wieder befreien. Haben wir jetzt eine Neuauflage dieser Fehlhaltung? Vielleicht, indem wir glauben, durch unser Zutun die Erderwärmung begrenzen zu können?

Ich bin der Überzeugung, daß es an der Zeit ist, das Thema mit mehr Sachlichkeit zu behandeln und die Schwerpunkte der Kritik am Verhalten des Menschen auf die Aktionen zu richten, mit denen er tatsächlich großen Schaden anrichtet: Abholzung der Regenwälder, industrielle Überfischung der Meere, Müllbeseitigung in den Ozeanen, Raubbau an den Naturressourcen, aber auch: Über 1300 neue Kohlekraftwerke in China und in Indien, fortwährende Vergrößerung der weltweiten Container- und Kreuzfahrtschiffsflotte sowie der Anzahl an Großflugzeugen. Die Liste solcher Vergehen des Menschen läßt sich beliebig erweitern. Lassen wir doch diese Dinge, die wirklich nachgewiesene Tatsachen sind, nicht in einer weltweit forcierten, gnadenlos aufgeblähten, Klimamassenpsychose untergehen. Würden wir die vielen Milliarden an finanziellen Mitteln, die wir zur Zeit der Unterhaltung der oben beschriebenen Fehlinterpretationen zuführen, für die Unterbindung dieser weltweiten Zerstörungen verwenden, hätten wir wesentlich mehr für die Erhaltung unseres Lebensraumes Erde bewirkt.


klimafakten.de-Redaktion,
Stand: September 2013

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Dr. Manfred Pohl