bearbeitet: 12.01.2007     

Bremer und Emder oder wie?

In der Sendung Inas Norden (RBB, 11.01.2007 - 21 Uhr) sprach Ina Müller mit einem Ureinwohner Emdens. Sie neckte ihn mit der Bemerkung, er sei doch ein Emdener. "Falsch", erwiderte er, "es heißt Emder." Und seine Begründung: "Schließlich heißt es nicht Bremener sondern Bremer."

Emder ist natürlich richtig, aber die Begründung ist nicht schlüssig. So kennen wir die Dresdener - verkürzt die Dresdner - Weihnachtsstolle, nicht die Dresder. Aus Plauen kommt die Plauener Spitze, nicht die Plauer. Ein Bewohner Wurzens ist kein Wurzer, sondern ein Wurzener. Ein Bürger Badens ist kein Bader, sondern ein Badener. Boris Becker (Leimen) ist nicht Leimer, sondern Leimener. Ebenso behandelt man auch die Orte Aachen, Bautzen, Cuxhaven, Deuben, Eisleben, Hagen, Kamen, Leiden, Minden, München, Reuden und viele, viele andere. Viele Städtenamen enden zum Beispiel auf -hausen und auf -kirchen. Die meisten werden als -hausener und -kirchener adjektiviert, nur wenige verwenden -hauser und -kircher. Aber: In Nordhausen (Sachsen-Anhalt) wird ein Klarer hergestellt. Der heißt nicht Nordhausener, auch nicht Nordhauser, sondern Nordhäuser Doppelkorn. Eine Ausnahme. So sind auch Emden und Bremen eher Ausnahmen.

Es gibt da auch nichts zu reformieren oder zu vereinheitlichen. Das regeln die Menschen, die in diesen Regionen leben. Nur diese Begründung klärt das Problem: Geographische Namen und Personennamen entziehen sich oft grammatischen und orthographischen Regeln. Die Sprache gehört eben doch dem Volk.