Bearbeitet: 22.06.2007
Ergänzt: 08.12.2007
Klimawandel und Wissenschaft
Wie soll sich der Normalbürger verhalten, was soll er glauben? Die Klimaerwärmung beschäftigt alle Gemüter. Die
Wissenschaftler auch. Doch was da so alles hervorkommt, läßt erkennen, daß richtige Erkenntnisse und fundiertes
Wissen noch in weiter Ferne zu liegen scheinen.
So hört man, es sei fünf Minuten vor zwölf - oder auch schon nach zwölf. Es stehen Fragen im Raum. Ist die Erde noch
zu retten? Ist der Mensch an der globalen Erwärmung schuld? Wieviel Zeit zum Überleben haben wir noch? Was für eine
Hysterie! Politiker unserer volksentmündigenden Gesellschaft der allesumspannenden Verbote kommen dabei auf allerlei
fragwürdige Ideen.
Ich bin sicher, es nützt es niemandem, zu diesem Thema eine solche Panik zu entfachen.
Hernach aber liest man dann solche "Fakten":
Wie glaubwürdig ist das nun alles? Wo ist die Wahrheit? Kennen wir sie überhaupt?
Wer will die Tatsache leugnen, daß die Erde sich seit ihrer Entstehung vor etwa 4 Milliarden Jahren unaufhörlich verändert hat,
sich auch jetzt permanent verändert und sich in Zukunft weiterhin verändern wird? Die kosmischen Vorgänge und die erdeigenen
Naturkräfte, die das bewirken, liegen weit außerhalb der Größen, auf die der Mensch nennenswerten Einfluß hätte. Das
Hirngespinst einer großen Zahl Vertreter der irdischen Intelligenz, die Erde so belassen und erhalten zu wollen, wie sie jetzt ist,
erweist sich als völlig aussichtslos und zeugt von einer ungezügelten Selbstüberschätzung ihrer Einflußmöglichkeiten. Glaubt
man etwa, die Entwicklung anhalten zu können? Der Zustand, in dem wir die Erde jetzt erleben, ist entwicklungsgeschichtlich
eine Momentaufnahme. Den darauf abgebildeten Zustand kann man nicht einfrieren und nicht zurückdrehen.
Betrachten wir einmal ein Beispiel. Angenommen, auf Ihrem Grundstück befindet sich an unpassender Stelle ein kleiner
Ameisenhaufen. Als Naturfreund zerstören Sie das Volk nicht, vielmehr führen Sie ein Schaufelblatt darunter, heben
den Haufen an und setzen ihn an anderer Stelle wieder ab. Beurteilen Sie die Möglichkeiten der Ameisen, diesen Vorgang
zu beeinflussen oder gar zu verhindern. Es macht keine Mühe zu erkennen, daß dergleichen Chancen nicht existieren.
Jetzt schauen wir auf den Menschen und seine irdische Lebensbasis. Dabei beachten wir, daß der Kräfteunterschied
der konträren Objekte in dem Ameisenvergleich nur einen winzigen Bruchteil dessen beträgt, was wir in unserer
irdischen Umgebung vorfinden. Erwähnen wir nun noch, daß wir dabei die kaum vorstellbar größeren
kosmischen Kräfte noch gar nicht einbezogen haben, eröffnet sich andeutungsweise ein Weg, die Möglichkeiten
des Menschen in diesem Kräftefeld zu erahnen.
Der Mensch muß sich in die Abläufe der Natur einordnen, sich anpassen. Und wenn er denn doch eingreifen muß, dann dort, wo er
wirklich die Schuld an drastischen, erdgeschichtlich extrem schnellen Veränderungen trägt.
In all diesen Dingen jedoch zeigt sich die gegenwärtige Intelligenz als handlungsunfähig. Das langfristige entwicklungsbedingte
Aussterben und Entstehen von Arten und Lebensformen kann der Mensch gewiß nicht beeinflussen, schon gar nicht verhindern.
Auch Großflächenwaldbrände, regelmäßig zum Beispiel in Australien, konnten bisher nicht verhindert werden. Wir sollten auch
nicht dem Glauben verfallen, die Gattung Mensch sei eine Kategorie für alle Ewigkeit. Beleuchten wir doch nur den durchaus
nicht unmöglichen Vorgang, ein kleines kosmisches Objekt etwa von der Größe unseres Mondes bewege
sich auf Kollisionskurs mit der Erde. Sicher ist unsere Intelligenz so weit, daß wir es vorher wüßten. Aber
ändern könnten wir es nicht. Wir müßten zur Kenntnis nehmen, daß dies das Ende der
gegenwärtigen Episode Leben auf der Erde wäre.
Ein augenfälliges und zugleich gravierendes Problem in diesem Themenkreis wird unbegreiflicherweise von niemandem
angesprochen. Sämtliche Erklärungen von Wissenschaft und Politik mogeln sich an diesem Thema vorbei, als wäre es keines
Gedankens wert: Die Erde trägt zur Zeit 6½ Milliarden Menschen (Nachtrag 2016: 7,44 Milliarden). Das sind 4 Milliarden zuviel. Alle
benötigen Lebensraum, verdrängen andere Lebensformen, alle benötigen Naturressourcen, überschreiten auf einigen Gebieten schon
jetzt die Grenzen, alle erzeugen Abfälle, deren Menge schneller anwächst, als die Möglichkeiten der Rückverwertung. Mit der halben
Bevölkerungszahl gäbe es nur die Hälfte dieser Probleme. Für die Klimaerwärmung ist dies sicher ohne Belang, jedoch hat es für viele
Gleichgewichtsbedingungen Bedeutung, weil sich der Mensch durch die Intelligenzentwicklung weitreichend aus dem Gleichgewicht
der Natur herausgelöst hat. Seine Anzahl wird nicht mehr auf natürliche Weise reguliert. Das ist die Ursache für die weltweite
Bevölkerungsexplosion. Deshalb ist dieses Regulativ auf die Intelligenz angewiesen. Es müssen Mittel und Möglichkeiten gefunden
und entwickelt werden, das Bevölkerungswachstum langfristig zu beenden und umzukehren. Unter langfristig müssen hier mehrere
hundert Generationen verstanden werden. Aber es besteht aktueller Handlungsbedarf. Man bedenke nur, daß beim Fortbestehen
der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung im Jahre 2050 auf der Erde bereits 12 Milliarden Menschen existieren werden und
ihre Zahl exponentiell weiter steigen wird. Exponentiell heißt, ohne mathematische Präzisionsmittel zu bemühen, es steigt nicht
nur die Anzahl, es steigt die Geschwindigkeit ihrer Vergrößerung. Ein beunruhigender Gedanke! Die Chinesen haben das als
erste verstanden. Jedoch ihre Politik der Einkindfamilie hat sich als unwirksam erwiesen. Nicht zuletzt auch, weil China allein
die Bevölkerungsexplosion nicht stoppen kann.
Die Ignoranz gegenüber diesem Problem ist unverständlich. Die Wissenschaft ist in der Lage, bei analogen Problemen
völlig richtige Schlußfolgerungen abzuleiten.
Die Ausbreitung der tropischen Alge Caulerpa taxifolia im Mittelmeer ist erkannt. Sie wurde vom Menschen dorthin gebracht,
Nun wird sie zur dominierenden Art, unterdrückt alle anderen Arten, hat zu einer Störung des biologischen
Gleichgewichts im Mittelmeer geführt. Man nennt sie Killeralge
(Mehr Information).
Man hat den Kampf gegen ihre weitere Verbreitung aufgenommen.
Die Ausbreitung der japanischen Riesenkrabbe (Macrocheira kaempferi) in den Nordmeeren hat die Balance des Lebens in dieser
Region geschädigt. Auch sie wurde durch Menschen dorthin gebracht. Sie vermehrt sich sehr rasch und führt zum
beschleunigten Aussterben heimischer Arten. Auch hier ist das Problem erkannt. Man nennt sie Killerkrebs
(Mehr Information).
Der Kampf gegen das weitere Anwachsen ihrer Zahl ist aufgenommen. Im Gegensatz zur tropischen Alge gibt es gegen
die Riesenkrabbe jedoch eine Chance zur Begrenzung ihrer Ausbreitung: Der Mensch ist ihr natürlicher Feind, denn
sie gilt als Delikatesse.
Sein eigenes Problem aber will der Mensch aus unauffindbaren Gründen nicht erkennen. Das ist umso unverständlicher,
als sein schädigender Einfluß auf die natürliche Umgebung wesentlich gravierender und umfassender ist, als
der einer Tier- oder Pflanzenart. Der Mensch wird bei weiter anwachsender Zahl seine eigenen Existenzbedingungen, seine
Lebensgrundlage zerstören. Muß es denn erst soweit kommen, daß die Art Mensch durch Milliardenverluste
wegen fehlender Überlebensgrundlage reduziert wird, oder könnte er auch in der Lage sein, sein eigenes Problem
mit Hilfe der Intelligenz, ein bisher im Kosmos einmaliges Phänomen, zu lösen?
Bereits im Jahre 1798 hatte der englische Philosoph Thomas Robert Malthus auf dieses Problem hingewiesen. Er hatte zwar
damals noch nicht die modernen Beweismittel, über die die heutige Wissenschaft verfügt, auch hatte die Erde
damals erst etwa 1,5 Mrd. Menschen, Aber seine grundsätzlichen Bedenken sind nicht ausgeräumt. Sie zeigen
sich heute krasser denn je
(Mehr Information).
Ich stehe auf dem Standpunkt, Malthus zu verdammen, weil er durch David Ricardo und später durch Karl Marx kritisiert
wurde, ist in der Gegenwart nicht mehr haltbar. Er hatte seinen Kritikern durch eine Reihe von Fehlschlußfolgerungen
aus einem im Grundsatz richtigen Theorieansatz Angriffspunkte von tragender populistischer Wirkung gegeben. Sein
Grundgedanke muß jedoch gegenwärtig neu überdacht werden. Sicher kann man zur
Bevölkerungsreduktion nicht auf Kriege, Krankheiten und Seuchen setzen, wie Malthus postulierte, sondern auf Intelligenz.
Aber daß eine Reduktion geboten ist, kann sicher nicht mehr beiseitegelassen oder übergangen werden.
Ein bekannter Werbespruch hat all diese Überlegungen in volksverständlicher Weise auf den Punkt gebracht:
Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur.
Nicht unpassend und nicht ohne sinnreichen Hintergrund ist auch die Geschichte von den zwei Planeten, die sich im All begegnen, von denen der eine sagt: "Du siehst so grau aus, bist du krank?" Der andere jammert: "Ach ja, mir geht es gar nicht gut, ich habe Homo Sapiens." Darauf der erste: "Ja, das ist nicht so schlimm. Ich hatte das auch mal, es geht von allein wieder weg."