bearbeitet: 09.03.2022     

Nochmal ans Herz gelegt: Gendern

Allen Streithähnen zum sogenannten "Genderdeutsch" nochmal ans Herz gelegt:

Sämtliche Debatten, die gegenwärtig darüber geführt werden, ob man Regelungen zum gendergerechten Sprechen und Schreiben braucht oder nicht und wie sie beschaffen sein müßten, sind im Grunde völlig gegenstandslos. Alle diese unsäglichen Debatten beruhen auf einem Fehler in der Definition dessen, was man bewirken will.

Der Fehler ist ganz einfach erklärt: In allen Befragungen, Umfragen, Meinungsforschungen u. a. m. sowie in allen Beiträgen verschiedener Befürworter und Widersacher setzt man die Zeichensetzungen mit Binnen-I, Asterisk, Doppelpunkt, Unterstrich, Schrägstrich usw. sowie die erstrebten Änderungen der Sprechweise, mit denen man die verschiedenen biologischen Orientierungen der Menschen ausdrücken will - kurz Genderdeutsch genannt - mit dem Vorhaben gleich, sich in der Sprache so auszudrücken, daß allen biologischen Orientierungen die gleiche sprachliche Zuwendung entgegengebracht wird. Das jedoch sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Wegen dieser Gleichsetzung wird nun allen, die diese orthographiewidrigen Zeichensetzungen und die erzwungenen Änderungen der Sprechweise ablehnen, unterstellt, sie lehnten die Berücksichtigung der verschiedenen Geschlechter in der Sprache ab. Das jedoch entspricht ganz grundsätzlich nicht der Wahrheit. Die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich verändert, so daß diesen Veränderungen auch sprachlich Rechnung getragen werden muß und gegenwärtig auch wird. Das ist alternativlos und wird von der Mehrheit der Sprachgemeinschaft befürwortet.

Um aber diese sprachliche Berücksichtigung der Geschlechter zu realisieren, fühlt sich eine Minderheit berufen, zur Erreichung dieses Ziels die deutsche Orthographie und Grammatik mit unqualifizierten Mitteln zu manipulieren. Genau dagegen und nur dagegen richtet sich die Ablehnung der Mehrheit der Sprachgemeinschaft, weil solche Veränderungen überhaupt nicht erforderlich sind und lediglich großen Schaden an der Sprache anrichten.

Die deutsche Sprache verfügt über vielfältige Möglichkeiten, der Geschlechtergerechtigkeit mit Hilfe des historisch gewachsenen Regelwerkes breiten Raum zu geben. Es ist ein ganz elementarer Irrtum zu glauben, es bedürfe dazu Veränderungen der deutschen Grammatik. Die Geschlechtergerechtigkeit kann viel besser mit der Schönheit und der Eleganz der deutschen Sprache und ihres Wortbestandes realisiert werden. Darauf sollten alle Anstrengungen beim Schreiben und Sprechen gerichtet sein.

Solange aber dieser Irrtum nicht aufgeklärt ist, werden die Debatten bestehenbleiben und sich eher noch verstärken, weil die Mehrheit der Sprachgemeinschaft die mutwillige Zerstörung der Strukturen unserer Sprache nicht hinnehmen wird.